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Baan-Übernahme droht zu scheitern

17.07.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die niederländische Bank ING, einer der größten Baan-Aktionäre, will offenbar das Angebot der britischen Ingenieursfirma Invensys zur Übernahme des angeschlagenen Softwarehauses ablehnen. Invensys hatte angekündigt Baan nur dann zu übernehmen, wenn die Unternehmensanteile zu mindestens 95 Prozent in die Hände der Briten fallen. Nach Informationen der "Financial Times" würde ING, das fünf bis sechs Prozent an dem niederländischen Softwarehersteller hält, mehr von einem Konkurs des Unternehmens als von einem Verkauf der Anteile profitieren. Dies wurde jedoch von keinem der Vertragspartner bisher bestätigt. Bei einer erfolgreichen Übernahme hätte die Bank einen Verlust von über 90 Prozent ihrer Investitionen zu beklagen. Dieser ist nach niederländischem Recht nicht steuerabzugsfähig. Bei einer Pleite von Baan würde dem

Unternehmen jedoch ein Steuerabzug von etwa 221 Millionen Mark zustehen. Da Invensys inzwischen signalisiert hat, unter Umständen auch bei weniger als 95 Prozent der Anteile Baan zu übernehmen, ist die Weigerung der ING möglicherweise bedeutungslos.