Baan World '99: Bessere Auftragslage nicht vor Mitte 2000

Baan plant Rückkehr in die erste Softwareliga

19.11.1999
WIEN (bs) - Mit E-Commerce-Produkten sowie integrierten Supply-Chain-Management-(SCM-), Front-Office- und ERP-Lösungen möchte die Softwareschmiede Baan wieder in die Topklasse der Standardsoftware-Anbieter aufsteigen. Die Hausmesse Baan World ''99 diente den Niederländern als Motivationsshow für Kunden und Partner.

Mary Coleman, Chief Executive Officer (CEO) von Baan, hat sich viel vorgenommen: Im nächsten Jahr soll der angeschlagene Softwarekonzern die Nummer zwei im Markt für SCM-Software hinter dem Spezialanbieter i2 Technologies werden, der als einziger Konkurrent in diesem Segment gesehen wird. 650 SCM-Installationen von Baan begründen Colemans Hoffnung - SAP zählt gerademal 150. In puncto Software für das Customer-Relationship-Management (CRM) wolle man ebenfalls zweitgrößter Player werden und nur Marktführer Siebel den Vortritt lassen. Angesichts der mageren Umsätze im dritten Quartal und der Verluste, die mit 25 Millionen Dollar höher als erwartet ausfielen, erscheinen solche Ziele für Branchenkenner überambitioniert. Auch der Auftragseingang für das vierte Quartal zeigt bislang keinen positiven Trend, wie ein Insider der CW mitteilte.

Die Hoffnungen der Niederländer richten sich auch auf die zunehmende Nachfrage nach E-Commerce-Produkten, die Baan mit den "E-Enterprise"-Tools abdecken will. Auch SAP und Oracle sind auf diesen Zug aufgesprungen, forcieren jedoch im Gegensatz zu Baan zusätzlich einen Browser-basierten universellen Zugang für ihre Software - neudeutsch Portal - und entwickeln virtuelle Marktplätze im Internet. "Web-Communities und Portale sind für uns keine Fremdwörter, doch wir hängen das nicht so hoch", sagte Coleman.

Für die Definition von Marktplätzen wolle man sich noch ein wenig Zeit lassen. Erste Projekte etwa für die Stahlindustrie (E-Steel) würden bereits unterstützt. Als Portal stehe spätestens im ersten Quartal 2000 "Baan Workplace" zur Verfügung, das eine vollständig Browser-basierte Bedienoberfläche biete (siehe Interview, Seite 8). Besonderes Gewicht legt das Unternehmen auf die Entwicklung von Software, die die Geschäftsbeziehungen zwischen Firmen unterstützt (Business-to-Business).

Im Zeitalter von Internet und E-Commerce avanciere jedes Unternehmen zum "Global Player", so Coleman: "Die Konkurrenz lauert nicht mehr an der nächsten Straßenecke, sondern ist nur noch einen Klick auf der Webpage entfernt." Das Gros der weltweit 800 von Baan befragten CEOs habe Angst davor, von Internet-Unternehmen im Stile von Amazon.com oder dem PC-Direktversender Dell verdrängt zu werden.

Diesen Herausforderungen müsse sich stellen, wer etwas zu verkaufen habe, allerdings nicht nur mit schönen bunten Homepages: "Unternehmen haben viele nette Internet-Shops gebaut, doch das ist einfach." Aufwendig dagegen sei die Integration der Web-Lösungen in die Backend-Systeme - Baan nennt das "E-Fullfillment". Konkret: Ohne funktionsfähige Buchungs- und Logistiksysteme im Hintergrund sind die Web-Shops nicht in der Lage, über Liefertermine, Verfügbarkeit von Produkten und Preise Auskunft zu erteilen.

Das angekratze Image des Softwareherstellers will Baan im nächsten Jahr mit Hilfe eines Marketing-Budgets in Höhe von 50 Millionen Dollar aufpolieren, gab Finanzchef James Mooney bekannt. Wann die Company allerdings wieder schwarze Zahlen schreiben dürfte, ließ er offen. Er geht davon aus, daß auch das erste Quartal 2000 keine deutliche Besserung bringen wird.

Mary Coleman, Chief Executive Officer (CEO) von Baan, hat sich viel vorgenommen: Im nächsten Jahr soll der angeschlagene Softwarekonzern die Nummer zwei im Markt für SCM-Software hinter dem Spezialanbieter i2 Technologies werden, der als einziger Konkurrent in diesem Segment gesehen wird. 650 SCM-Installationen von Baan begründen Colemans Hoffnung - SAP zählt gerademal 150. In puncto Software für das Customer-Relationship-Management (CRM) wolle man ebenfalls zweitgrößter Player werden und nur Marktführer Siebel den Vortritt lassen. Angesichts der mageren Umsätze im dritten Quartal und der Verluste, die mit 25 Millionen Dollar höher als erwartet ausfielen, erscheinen solche Ziele für Branchenkenner überambitioniert. Auch der Auftragseingang für das vierte Quartal zeigt bislang keinen positiven Trend, wie ein Insider der CW mitteilte.

Die Hoffnungen der Niederländer richten sich auch auf die zunehmende Nachfrage nach E-Commerce-Produkten, die Baan mit den "E-Enterprise"-Tools abdecken will. Auch SAP und Oracle sind auf diesen Zug aufgesprungen, forcieren jedoch im Gegensatz zu Baan zusätzlich einen Browser-basierten universellen Zugang für ihre Software - neudeutsch Portal - und entwickeln virtuelle Marktplätze im Internet. "Web-Communities und Portale sind für uns keine Fremdwörter, doch wir hängen das nicht so hoch", sagte Coleman.

Für die Definition von Marktplätzen wolle man sich noch ein wenig Zeit lassen. Erste Projekte etwa für die Stahlindustrie (E-Steel) würden bereits unterstützt. Als Portal stehe spätestens im ersten Quartal 2000 "Baan Workplace" zur Verfügung, das eine vollständig Browser-basierte Bedienoberfläche biete (siehe Interview, Seite 8). Besonderes Gewicht legt das Unternehmen auf die Entwicklung von Software, die die Geschäftsbeziehungen zwischen Firmen unterstützt (Business-to-Business).

Im Zeitalter von Internet und E-Commerce avanciere jedes Unternehmen zum "Global Player", so Coleman: "Die Konkurrenz lauert nicht mehr an der nächsten Straßenecke, sondern ist nur noch einen Klick auf der Webpage entfernt." Das Gros der weltweit 800 von Baan befragten CEOs habe Angst davor, von Internet-Unternehmen im Stile von Amazon.com oder dem PC-Direktversender Dell verdrängt zu werden.

Diesen Herausforderungen müsse sich stellen, wer etwas zu verkaufen habe, allerdings nicht nur mit schönen bunten Homepages: "Unternehmen haben viele nette Internet-Shops gebaut, doch das ist einfach." Aufwendig dagegen sei die Integration der Web-Lösungen in die Backend-Systeme - Baan nennt das "E-Fullfillment". Konkret: Ohne funktionsfähige Buchungs- und Logistiksysteme im Hintergrund sind die Web-Shops nicht in der Lage, über Liefertermine, Verfügbarkeit von Produkten und Preise Auskunft zu erteilen.

Das angekratze Image des Softwareherstellers will Baan im nächsten Jahr mit Hilfe eines Marketing-Budgets in Höhe von 50 Millionen Dollar aufpolieren, gab Finanzchef James Mooney bekannt. Wann die Company allerdings wieder schwarze Zahlen schreiben dürfte, ließ er offen. Er geht davon aus, daß auch das erste Quartal 2000 keine deutliche Besserung bringen wird.