Baan muß sich einer Klageflut erwehren

09.12.1998

MÜNCHEN (IDG) - "Baan wird kämpfen und gewinnen." Mit dieser selbstbewußten offiziellen Mitteilung reagierte das holländische Softwarehaus auf eine Sammelklage amerikanischer Investoren. Diese fühlen sich durch problematische Bilanztricks von Baan getäuscht und geschädigt (siehe CW 32/98, Seite 6).

Konkret wird Baan vorgeworfen, falsche Umsatzangaben gemacht und dadurch den Preis für sogenannte American Depository Receipts (ADR), die an US-Börsen anstelle von Baan-Aktien gehandelt werden, in die Höhe getrieben zu haben. Tatsächlich mußten die Niederländer gegenüber der US-amerikanischen Börsenaufsicht Securities Exchange Commission (SEC) einräumen, daß sie einen Teil ihres Umsatzes mit konzerneigenen Firmen, insbesondere mit Reseller-Organisationen, erzielten. Auf diese Weise konnte Baan Verkäufe für Software verbuchen, die noch bei den eigenen Tochterfirmen lagerte. Nach der Kritik von Anlegern und Börsenaufsicht hatte das Unternehmen angekündigt, sich von solchen Konzerngesellschaften zu trennen.