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20 Prozent Stellenabbau weltweit

Baan läßt im US-Geschäft Federn

29.10.1998
Von Michael Hufelschulte
20 Prozent Stellenabbau weltweit

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Die niederländische Baan Company N.V. hat ihre Ergebnisse für das dritte Quartal 1998 vorgelegt. Das Unternehmen meldete einen Verlust von 31,7 Millionen Dollar oder 16 Cent pro Aktie. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte Baan noch 18,3 Millionen Dollar oder neun Cent pro Anteilschein Gewinn erzielt. Der Umsatz wurde gegenüber dem dritten Quartal 1997 (173 Millionen Dollar) um 13 Prozent auf 195 Millionen Dollar gesteigert. Für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres kletterten die Einnahmen gegenüber 1997 sogar um 30 Prozent. Das reichte aber nicht für schwarze Zahlen: Das Minus pro Aktie liegt für das Dreivierteljahr bei sechs Cent (1997: 23 Cent Gewinn). Der Umsatz aus dem Lizenzgeschäft im dritten Quartal sank von 108,7 Millionen Dollar in 1997 auf heuer 86,6 Millionen Dollar. Als Ursachen hierfür nennt Baan primär die schlechte Weltwirtschaftslage und die Konzentration der IT-Welt auf das Jahr-2000-Problem. In den USA stagnierte der regionale Gesamtumsatz bei 80 Millionen Dollar. Vor allem die Kunden in der Produktionsindustrie zögerten mit der Anschaffung von betriebswirtschaftlicher Standardsoftware, so Baan. Als Konsequenz stehen nun drakonische Restrukturierungsmaßnahmen ins Haus: Weltweit sollen 20 Prozent der Belegschaft entlassen werden. Durch den Zukauf verschiedener Unternehmen seien in der Organisationsstruktur Überkapazitäten in Direktvertrieb und Marketing sowie ein Verwaltungs-Overhead entstanden. Für die geplante Konsolidierung der Bereiche Vertrieb, Marketing, Beratung, Support sowie Entwicklung wird Baan im laufenden vierten Quartal eine außergewöhnliche Belastung in Höhe von zirka 110 Millionen Dollar in seine Bilanz aufnehmen.