Veraltete IT-Strukturen abgelöst

BA schließt SAP-Großprojekt ab

08.03.2011
Von Johannes Klostermeier

CIO.de: Gab es denn trotzdem auch irgendwo Probleme?

Pick: Wir haben zum Jahresende die Situation gehabt, dass wir bei der Überleitung der Daten, die am 30. Dezember hätten ausgezahlt werden sollen, erst einen Arbeitstag später ausgezahlt haben, nämlich am 3. Januar. Betroffen davon waren rund 3,3 Prozent der Zahlungsempfänger, die ihre Zahlungen später bekommen haben. Das war unschön und hat Ärger verursacht. Wir haben es aber unmittelbar danach schnell in den Griff bekommen. Derzeit gibt es auch noch die eine oder andere „Kinderkrankheit" in der internen Anwendung, an deren Behebung wir mit Nachdruck arbeiten.

CIO.de: Was sind die nächsten Schritte?

Pick: Wir haben die SAP-Suite gekauft und eingesetzt, diese besteht aus weiteren Komponenten, die wir jetzt sukzessive einsetzen wollen. Wir konzipieren nun eine ERP-Stufe II, bei der wir weitere Komponenten frei schalten. Wir wollen in diesem Jahr etwa die Einkaufs- und die Vertragsverwaltungsprozesse sowie das Facility Management angehen. Wir haben ja zunächst nur die IT getauscht. Im nächsten Schritt kommen die Optimierung, das Heben der Synergien und das Optimieren der Geschäftsprozesse. Wir werden in der Stufe II nicht mehr mit 250 sondern mit knapp hundert Mitarbeitern agieren und versuchen, das System so zu nutzen, dass wir weiter an Effizienz gewinnen.

Innerhalb von vier Monaten 84.000 Anwender geschult

CIO.de: Wie wurden die Mitarbeiter geschult?

Pick: Wir haben innerhalb von vier Monaten von August bis Dezember vergangenen Jahres 84.000 Anwender mit modernsten Methoden geschult. Der größere Teil wurde in Schulungsveranstaltungen qualifiziert. Darüber hinaus haben wir aber auch E-Learnings und. Wissensspiele (education games) für alle wesentlichen Geschäftsprozesse entwickelt und bereitgestellt. Zur individuellen Weiterbildung und Erprobung des Lernstoffs wurden Übungsdatenbanken (Sandbox) zur individuellen Nutzung bereitgestellt. Wir haben durch die SAP BA-Mitarbeiter als Trainer und Fachbetreuer ausbilden lassen, diese wurden dann in der Fläche für die bundesweite Qualifizierung der Mitarbeiter eingesetzt. Diese BA-Trainer stehen uns auch für weitere Aktionen, zum Beispiel Fluktuationsschulungen, zur Verfügung.

CIO.de: Was würden Sie beim nächsten Mal anders machen?

Pick: Im Nachhinein würde ich nicht mehr einen Generalunternehmer mit der Gesamtleistung beauftragen, sondern würde mir für Spezialdisziplinen etwa in Richtung Anlagebuchhaltung oder doppische Ausprägung selbst den am besten spezialisierten Dienstleister suchen wollen.