Microsoft kündigt an

Azure Hybridvorteil für On-Prem-Software

17.10.2022
Von Redaktion Computerwoche
Microsoft hat seinen „Azure Hybridvorteil“ für die Kostenoptimierung von Cloud-Workloads auf einige On-Premises-Systeme erweitert.
Microsoft weitet den Azure Hybridvorteil auf den On-Prem- und Edge-Betrieb aus.
Microsoft weitet den Azure Hybridvorteil auf den On-Prem- und Edge-Betrieb aus.
Foto: Tada Images- shutterstock.com

Mit dem Azure-Hybridvorteil bietet Microsoft Kunden mit Software-Assurance-Verträgen die Möglichkeit, ihre vorhandenen lokalen Windows-Server- und SQL-Server-Lizenzen in der Azure-Cloud weiter zu nutzen - ohne zusätzliche Kosten. Microsoft hatte das Angebot ebenfalls auf Red Hat- und Suse-Linux-Abonnements ausgedehnt.

Nun gibt es eine neuerliche Ausweitung des Azure Hybridvorteils: Kunden mit Software-Assurance-Vertrag oder einem Cloud-Solution-Provider-Abo können Azure Kubernetes Service (AKS) auf Windows Server und Azure Stack HCI in ihren eigenen Rechenzentren oder Edge-Infrastrukturen ohne zusätzliche Kosten nutzen.

Damit wird der Azure Hybridvorteil auf den On-Prem- und Edge-Betrieb ausgeweitet. Außerdem gibt Microsoft AKS auf Windows Server und Azure Stack HCI frei. Microsoft erklärt dazu, dass es sich bei AKS und Azure Stack HCI um hybride Cloud-Workloads handele, so dass die Logik des Azure Hybridvorteil in aller Regel greife. Zur zweiten Änderung teilt das Unternehmen mit, die Kunden würden AKS oder Azure Stack HCI höchstwahrscheinlich im Zusammenhang mit der Modernisierung von Anwendungen oder Infrastruktur einführen. Der Preisnachlass auf die Zielplattformen beschleunige diesen Prozess.

Virtual-Core-Lizenzierungsoption für Windows Server

Ende August 2022 hatte Microsoft bereits angekündigt, seine Windows-Lizenzierung grundlegend zu überarbeiten - mit dem Ziel, die Nutzung des Betriebssystems in der Cloud einfacher zu gestalten. Die größte Veränderung lag in der Virtual-Core-Lizenzierungsoption für Windows Server - im Gegensatz zur bisher üblichen Lizenzierung auf der Grundlage physischer Prozessorkerne auf dem Host. Letztere erforderte, dass Kunden Zugriff auf die physische Serverhardware haben mussten, um mit genügend Windows-Server-Lizenzen alle physischen Kerne in der Maschine abdecken zu können.

Nicole Dezen, Chief Partner Officer von Microsoft, kommentierte die Neuerung damit, dass "Kunden mit der Option der Virtual-Core-Lizenzierung Windows Server nach der Anzahl der virtuellen Kerne lizenzieren können, die sie in VMs verwenden - was die Lizenzierung von Windows Server bei Virtualisierung oder Outsourcing vereinfacht."

Generell kündigte Microsoft - wohl auch auf Druck der EU - an, seine Lizenzbedingungen für Outsourcing- und Hosting-Partner und deren Kunden zu erleichtern. Dezen teilte mit, man wolle es Endanwendern leichter machen, ihre Software in die Cloud des Hosting-Partners ihrer Wahl zu überführen. Erweiterte Nutzungsrechte ermöglichten es den Kunden, ihre Software und auch das Betriebssystem Windows 11 auf mandantenfähigen Servern von Partnern auszuführen und virtuelle Maschinen für Windows Server einfacher zu lizenzieren. Außerdem soll es für Partner einfacher werden, gehostete Desktop- und Serverlösungen zu entwickeln, um die Anforderungen der Kunden zu erfüllen.

Containerisierte Anwendungen breit verteilen

Zu den jüngsten Ankündigungen gehört auch die Möglichkeit, Windows Containerbasisimages in der gesamten Organisation und darüber hinaus zu verteilen. Damit können containerisierte Anwendungen breit genutzt werden. Laut Microsoft bündeln Containerimages die für eine Anwendung benötigten Dateien "in einem Stack mit mehreren Schichten, die sich auf dem lokalen Rechner des Benutzers oder in einer entfernten Container-Registry befinden". Die Architektur erfordert, dass die erste Schicht von Windows-Containerimages ein Layer des Windows Containerbasisimage sein muss. Lizenzen hinderten Kunden aber daran, dieses Containerbasisimage außerhalb der eigenen Organisation zu verteilen. Nun kann es auch an Dritte weitergegeben werden.

Dies ist insofern wichtig, als nun Windows-Anwendungen als Container verpackt und mit Dritten geteilt werden können. Für Microsoft-Kunden wird es damit noch attraktiver, ihre Anwendungen in Containern neu zu verpacken, vielleicht sogar unter Verwendung der Azure Kubernetes Services, die jetzt im Rahmen des Azure Hybridvorteils kostenlos genutzt werden können. (hv)