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Azul Systems und Sun Microsystems legen Kartellklage bei

20.06.2007
Azul Systems, ein Hersteller von Spezial-Servern für Java- und .NET-Applikationen, hat sich in einer seit Mai 2006 anhängigen Patentklage von Sun Microsystems verglichen.

Details der Übereinkunft wurden nicht veröffentlicht. Azul, das seine "Compute Appliances" mit spezialisierten Multi-Core-Prozessoren als "Network Attached Processing" vermarktet, war 2002 von Stephen DeWitt und anderen früheren Sun-Managern gegründet worden. Sun hatte der Firma anschließend den Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen und Verletzung seiner Patente vorgeworfen.

"Wir sind sehr froh, dass wir diesen Vergleich ankündigen können", erklärte Scott Sellers, Chief Operating Officer und Mitgründer von Azul. "Er ist schon seit einiger Zeit in Arbeit. Beide Seiten haben eingesehen, dass das viel Geld kostet und noch mindestens ein Jahr gedauert hätte."

Die Sun-Sprecherin Kristi Rawlinson erklärte in einer Stellungnahme, Azul habe in den Vergleich eingewilligt, weil Sun im Laufe der Verfahrens in eine immer stärkere Position gekommen sei. "Je länger der Prozess dauert, desto größer wurden die Vorwürfe gegen Azul", so Rawlinson. "Azul hat eingesehen, dass es wohl besser wäre, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und eine Einigung zu erzielen, als den Prozess noch weiter zu treiben, den sie selbst angestrengt hatten."

Bei den Patenvorwürfen von Sun ging es um das so genannte Chip-Multithreading, bei dem ein Prozessor(kern) mehrere Aufgaben gleichzeitig abarbeitet. Azul habe mit seiner Technik Patente aus früherer Forschung von Sun in diesem Bereich verletzt, so Sun, und rund ein Dutzend Mitarbeiter abgeworben, die mit entsprechenden Projekten bei Sun vertraut waren. (tc)