Erweitertes Tagging

AWS erleichtert Aufschlüsseln von Rechnungen

22.08.2012
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Amazon Web Services (AWS) hat ein erweitertes Tagging eingeführt, damit Kunden im Unternehmen genutzte Cloud-Ressourcen besser verrechnen können.

AWS erläutert das Verfahren in einem Blogpost. Es soll insbesondere Firmen, die bereits auf den Geschmack der Amazon-Cloud-Infrastruktur gekommen sind und entsprechend viele Services nutzen, die Übersicht und Zuweisung von Rechnungsposten zu Kostenstellen erleichtern. Gleiches gilt natürlich für Dienstleister, die AWS-Ressourcen für ihre Kunden verwalten.

Dazu lassen sich nun folgende AWS-Ressourcen verschlagworten ("taggen")

  • S3-Buckets

  • EC2-Instanzen

  • EBS-Volumes

  • Reservierte Instanzen

  • Spot-Instance-Anfragen

  • VPN-Verbindungen

  • Amazon-RDS-Datenbankinstanzen

  • AWS-CloudFormation-Stacks

Pro Ressource kann der Anwender bis zu zehn Tags vergeben. Dafür sollte er anfänglich eine sinnvolle Systematik erstellen. Eine Möglichkeit dabei ist beispielswiese ein Schlüssel "Abteilung" mit Werten wie Vertrieb, Marketing, Entwicklung etc., möglicherweise gleich deckungsgleich mit dem vorhandenen Buchhaltungssystem. Und wenn jede Abteilung verschiedene AWS-gestützte Applikationen fährt oder viele Daten in S3 speichert, dann wäre auch ein ergänzendes Anwendungs-Tag sinnvoll, dessen Werte alle Applikationen aufführen, auf die eine Abteilung zugreift.

Anschließend gilt es, die bereits genutzten Ressourcen mit den vereinbarten Tags zu versehen - das geht über die Management-Konsole, die Dienste-APIs, die Kommandozeile oder via Auto Scaling - und neu aufgesetzte ebenso. Dann muss man noch im AWS-Portal über die Funktion "Manage Cost Allocation Report" dem System mitteilen, welche Tags für die Kostenzuweisung tatsächlich relevant sind. Anschließend berücksichtigt AWS diese Daten. Die zu erwartende Rechnung wird mehrmals täglich neu generiert und die endgültige Monatsabrechnung (die man auch automatisch in sein S3-Bucket zustellen lassen kann) wird binnen drei Tagen nach Monatsende generiert.

Der erzeugte Cost Allocation Report enthält dann für jedes als relevant definierte Tag eine zusätzliche Spalte, in der gegebenenfalls der korrespondierende Wert erscheint. Auch die Kosten für Datenübertragung und Requests werden aufgeführt (diese erben die Tags von der zugewiesenen Ressource).

Diese Daten kann man dann in die eigene Buchhaltung einspielen oder fürs Reporting weiter analysieren und visualisieren - denkbar wäre etwa eine Pivot-Tabelle, in der man die Daten entlang einer oder mehrerer Dimensionen aggregiert. Amazon will das Tagging-System künftig auf mehr Ressourcen ausweiten und denkt auch darüber nach, das Limit von zehn Tags pro Ressource aufzustocken. Außerdem sollen die Vorabkosten für Reserved-Instance-Käufe berücksichtig werden. Weiter Vorschläge von Nutzern sind darüber hinaus ebenfalls jederzeit willkommen.