Kooperation mit Novell und Computer 2000

AVM stellt passive ISDN-Karte für die 16-Bit-Technologie vor

27.03.1992

HANNOVER (CW) - Drei neue ISDN-Produkte hat die AVM Computersysteme Vertriebs GmbH auf der diesjährigen CeBIT vorgestellt. Außerdem gaben die Berliner die Kooperation mit Novell und Computer 2000 bekannt.

Auf der Messe in Hannover präsentierte das Berliner Unternehmen die völlig neu entwickelte Version 4.0 des ISDN-Filetransfer-Programmes "ID-Trans", das mit einem Datendurchsatz von 64 Kbit/s arbeitet. Mit dem Produkt besteht laut Hersteller die Möglichkeit, bis zu vier ISDN-Karten in einem PC gleichzeitig zur Datenübertragung zu nutzen, sowohl in Sende- als auch in Empfangsrichtung.

Zusammen mit den Protokollen X.75 und LAP-D sorgen AVM zufolge Fehlererkennugs- und Korrekturverfahren für eine hohe Übertragungssicherheit und maximalen Datendurchsatz. ID-Trans gibt es in einer MS-DOS- und einer Windows-Version, wobei der Datenaustausch zwischen beiden Programmen möglich ist und unterschiedlich ausgestattete PC-Systeme miteinander kommunizieren können.

Bei der Datenübertragung wird sowohl das lokale als auch das Remote-Verzeichnis parallel am Bildschirm angezeigt. Das Produkt realisiert ferner das Update ganzer Festplatten sowie die Integration des Programmes in vorhandene Anwendungen durch Batch-Kommandos. Darüber hinaus ist die Einstellung eines Server-Modus möglich. In diesem Fall können berechtigte externe ISDN-Teilnemmer Daten vom Server abrufen oder ablegen.

Als weiteres Produkt stellte AVM mit "Alplus" den passiven ISDN-Controller einer neuen Generation vor. Besonderes Merkmal dieser jüngsten Kartentechnik ist, daß es sich bei dem Controller laut AVM um die erste passive ISDN-Karte in kompletter 16-Bit-Technologie handelt.

Der Controller integriert zwei B-Kanäle bei einer Datenübertragungsrate von 2 x 64 Kbit/s und besitzt zur Anschaltung eines ISDN-Telefons eine X-SS-Schnittstelle. Der Anschluß der Karte an das ISDN-Netz erfolgt über die S-Schnittstelle. Alplus ist als kurze Einsteckkarte für PC/AT- und ElSA-Bus-Systeme ausgelegt, wobei die Leistungsaufnahme unter 0,5 Watt liegt.

Die Koppelung mit dem Bus-System erfolgt einzig über I/O-Adressen, so daß AVM zufolge weder knapper EMS- noch anderer Speicherplatz verbraucht wird. Konflikte mit anderen Karten sollen dadurch vermieden werden. Der Kommunikations-Interrupt ist durch die Software einstellbar. Die Protokollsoftware des Controllers wurde von den Berlinern für die Bearbeitung des D-Kanals gemäß lTR6 und E-DSSI sowie den Anschluß an Nebellstellenanlagen konzipiert. Die Datenübertragung des B-Kanals wird über das Protokoll CCITT X.75 SLP (HDLC) realisiert und Übertragungsgrößen von 128 bis 2048 Byte verarbeitet.

Die dritte Neuheit der AVM ist die ISDN-Telefax-Anwendung "Faxination", die im dritten Quartal 1992 auf den Markt kommen soll. Das Programm wird auf den lSDN-Controllern B1 beziehungsweise Bl-MCA von AVM basieren und soll ISDN-Teilnehmern ermöglichen, direkt über ISDN Telefax-Teilnehmer der Gruppe 3 weltweit ohne Zusatzhardware und analogen Anschluß zu erreichen. Für die Abarbeitung der gesamten Fax-Funktionalität sorgt ein von AVM entwickeltes mathematisch-algorithmisches Verfahren. Voraussetzung sind MS-DOS 3.x und höher oder Windows 3.0.

Neben den Produktinnovationen gab die Berliner Company auf der Messe in Hannover die Kooperation mit Novell bekannt. Beide Unternehmen wollen künftig bei der Koppelung von Novell-Netzen und der ISDN-Technologie von AVM zusammenarbeiten.

Darüber hinaus haben die ISDN-Spezialisten mit der Computer 2000 AG einen Distributionsvertrag geschlossen. Alle AVM-Produkte sind ab sofort über die autorisierten Wiederverkäufer des in München ansässigen Distributors erhältlich.