Avaya - der schlafende Riese erwacht

12.01.2005
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

Um weltweit zu wachsen, streckt Avaya seine Fühler nun stärker nach Europa aus. Mit dem Kauf des deutschen TK-Ausrüsters Tenovis hofft die Company, auf einen Schlag signifikante Marktanteile hierzulande und auch sonst in Westeuropa zu gewinnen. Das Interesse Avayas dürfte dabei rein den Vertriebskanälen und Kunden der Tenovis gelten, nicht aber den Produkten. "Die Tenovis-Produktlinie Integral 55CS ist technologisch eher rückständig", attestiert Borowka, die deshalb mit keiner Weiterentwicklung rechnet.

Tenovis ist kein Freibrief für festen Kundenstamm

"Avaya wird es in Deutschland trotz der Übernahme von Tenovis schwer haben, weil Siemens und Alcatel sehr rege sind", schränkt die Beraterin die Erfolgsaussichten des amerikanischen Anbieters allerdings ein. Kunden, die ihre Tenovis-Technik ausmusterten, müssten nicht zwangsläufig zu Avaya migrieren. Das mache genauso viel Ärger wie ein Wechsel zu Siemens oder Alcatel.

Als feste Größe kann Avaya deshalb nur einkalkulieren, dass der VoIP-Markt weiter zulegen wird. Synergy Research erwartet weltweit jährliche Wachstumsraten von 30 bis 40 Prozent. Die Aussichten des Herstellers, sich als zuverlässiger und zukunftssicherer Lieferant für Kunden am Markt zu behaupten, stehen daher zumindest nicht schlecht.