Consumerization

Autoritätsverlust oder wahre Größe?

08.07.2010
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Digital Natives ziehen keine Grenzen

Viele CIOs sind mittlerweile auf Facebook registriert und kommunizieren dort über berufliche Themen. Die Grenzen zwischen dem Mitarbeiter und dem Menschen verschwimmen, konstatierte der Audi-CIO Klaus Straub kürzlich. Und wie sein Kollege Thomas Hemmerling-Böhmer von der Karl Storz GmbH & Co. KG ergänzte, wollen auch die Kunden heute dort abgeholt werden, wo sie sich im Privatleben aufhalten.

Alles in allem tendieren die CIOs heute dazu, das Neue selbst auszuprobieren, anstatt sich davon überraschen zu lassen. Interessant ist dabei, wie sie dabei mit dem drohenden Autoritätsverlust umgehen. Immer mehr Mitarbeiter zählen zu den Digital Natives. Sie sind jederzeit online und kennen sich mit iPhone, Facebook oder Twitter wahrscheinlich besser aus als die IT-Spitze.

Den CIOs, die das Thema Consumerization ernst nehmen, dürfte es bald ähnlich ergehen wie dem Computacenter-CIO Thomas Jescheck. Er fühlt sich angesichts des geballten IT-Wissens, das die Mitarbeiter des IT-Dienstleisters mitbringen, wie ein Jogi Löw mit 80 Millionen Bundestrainern an seiner Seite.

Doch für die technischen Details hatte ein guter CIO immer seine Leute. Sein Job besteht ja nicht darin, die Features des iPhone besser zu kennen als jeder Anwender in den Fachbereichen. Er soll die Möglichkeiten der IT für das eigene Unternehmen erkennen und ausnutzen. Und da macht ihm so schnell niemand etwas vor.