Schweizer Telekommunikationsriesen wollen Marktposition verbessern:

Autophon und Hasler schließen sich zusammen

30.01.1987

ZÜRICH (CW) - Die beiden größten Schweizer Telekommunikationsfirmen, Autophon und Hasler, fusionieren zur Ascom Holding. Das neue Unternehmen wird die heutige Struktur der beiden Unternehmen weitgehend beibehalten. Für 1987 erhofft sich Ascom mit rund 13 000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund zwei Milliarden Franken.

Die Beteiligung von Ascom an der von Hasler und Zellweger gemeinsam getragenen Zellweger Telecommunications AG, deren Umsatz 1986 rund 200 Millionen Franken betragen soll, wird von 36 auf 50 Prozent erhöht. In dem neuen Unternehmen wird ein Planungsausschuß unter der Führung von Hasler-Verwaltungsratspräsident Hans-Ulrich Baumberger - zukünftiger Verwaltungsrats-Chef der Ascom - die Durchführung der gemeinsten Pläne überwachen. Den Vorsitz der Konzernleitung wird der Autophon-Chef Heinz Frey übernehmen.

Die Autophon soll durch Ausgliederung ihrer Betriebsgesellschaften in eine reine Holding umgewandelt werden und gemeinsam mit der Hasler-Holding die Ascom bilden. Alle Tochterunternehmen der Ascom arbeiten unter ihren ursprünglichen Namen weiter. Im Zuge der Ausweitung des Anteils an der Zellweger Telecommunications AG erhält die Zellweger-Uster Aktien der Ascom Holding. Die gemeinsamen Bürokommunikations-Firmen der Hasler und Zellweger, Ernst Jost AG und Buma SA, sowie die Zellweger-Firmen Telova und Ruf Holding, werden in einer der Zellweger untergeordneten Holding zusammengefaßt.

Um die Unterschiede der Grundkapitalien der beiden Partner auszugleichen - Autophon 49,2 Millionen Franken, Hasler 72 Millionen Franken -, werden Kapitalerhöhungen vorgenommen. Rund 59 Millionen Franken gehen in die Ascom, errechnete die Neue Züricher Zeitung. Das Grundkapital der neuen Holding soll rund 130 Millionen Franken betragen. Die Aktien und Partizipationsscheine von Autophon werden im Verhältnis 1 zu 1 in entsprechende Titel der Ascom Holding umgetauscht; die Hasler-Titel lauten nach der Fusion ebenfalls auf Ascom Holding. Die rückwirkend auf den ersten Januar gültige Fusion muß noch von außerordentlichen Generalversammlungen der beiden Firmen genehmigt werden. Diese sollen im Juni stattfinden.

Eine Zusammenlegung von Forschung, Entwicklung und Produktion ist in dem neuen Fernmeldeunternehmen nicht vorgesehen. Forschung und Produktion werden jedoch genau zugewiesene Aufgabenfelder erhalten. Im Hinblick auf die Liberalisierung in der Telekommunikation sollen auch die Marktkräfte konzentriert werden. Ziel ist ferner, die Exportquote von 30 auf 50 Prozent zu steigern, wobei das Hauptaugenmerk vor allem den europäischen Auslandsmärkten gelten soll.