Trotz Milliardenofferte

Autonomy-Aktionäre lassen Hewlett-Packard zappeln

14.09.2011
Autonomy-Aktionäre beherzigen derzeit die alte Regel: Niemals das erste Angebot annehmen. Das hat dem Käufer Hewlett-Packard (HP) gerade noch gefehlt.

Der weltgrößte Computerbauer Hewlett-Packard (HP) hat derzeit einfach kein Glück: Das PC-Geschäft flaut ab, die Smartphone-Offensive ist gefloppt, und nun stockt auch noch die 6,2 Milliarden Pfund (7,2 Mrd Euro) schwere Übername des britischen Software-Hauses Autonomy. Bis zum Montag hat HP gerade einmal 41,6 Prozent der Anteile angedient bekommen. Am Dienstag verlängerten die Amerikaner deshalb die Annahmefrist für das Angebot bis zum 3. Oktober. Offensichtlich hoffen viele Anteilseigner darauf, dass ein weiterer Interessent auftaucht und HP überbietet.

Die Wahrscheinlichkeit scheint jedoch gering: HP hat mit 25,50 Pfund je Aktie bereits annähernd doppelt so viel geboten wie Autonomy am Vortag der Offerte wert war. HP könnte die Offerte auch nochmals verlängern, wie das Unternehmen in einer Börsenmitteilung schrieb. Autonomy ist spezialisiert auf Programme, mit denen große Unternehmen ihre Datenbestände in den Griff kriegen. Der aus Deutschland stammende HP-Chef Léo Apotheker will mit dem Kauf das einträgliche Software- und Servicegeschäft ausbauen. Dagegen soll der einstige Kernbereich, das PC-Geschäft, abgespalten werden. An der Börse war der Plan nicht gut angekommen. (dpa/ajf)