MTU Friedrichshaften

Automatisierte Gewährleistung eingeführt

09.06.2011
Von Michael  Schwengers

Umsetzung auf SAP-Basis

Im Mai 2008 begannen MTU-Mitarbeiter aus verschiedenen Fachbereichen gemeinsam mit IT-Verantwortlichen und MHP-Beratern, das System zu entwickeln. Schon im Vorfeld war ein Blueprint für ein Gewährleistungssystem erarbeitet worden. Das wurde nun aufgefrischt und in ein Konzept gegossen. Die Umsetzung der MTU-Anforderungen auf Basis des ERP-Standards von SAP folgte - ergänzt durch eine benutzerfreundliche, Web-basierende Oberfläche, auf die die Servicepartner über das MTU-Web-Portal zugreifen.

Die Tests waren Ende 2009 abgeschlossen. Danach ging das neue Gewährleistungssystem mit der Bezeichnung "Toga" (Tognum-Gewährleistungs-Abwicklung) in die Produktion. Seitdem werden weltweit alle Gewährleistungsfälle zu den Motoren der MTU-Baureihe 1600 über die neue Oberfläche abgewickelt. Der Servicemitarbeiter vor Ort gibt nach einer Reparatur alle benötigten Daten online in ein Gewährleistungsformular ein: technische Informationen zum Motor und zum Defekt, angefallene Arbeitszeit, verbrauchte Materialien und gegebenenfalls Beanstandungen.

Dann wird der Gewährleistungsfall automatisch einem Sachbearbeiter am zuständigen Standort übermittelt, dort geprüft und anschließend entweder genehmigt oder abgelehnt. Der Servicepartner wird ebenfalls über Toga informiert. Die Verrechnung erfolgt abhängig von den jeweiligen Vereinbarungen - entweder in Form einer Gutschrift oder nach Rechnungsstellung.

"Vorteilhaft an diesem automatisierten Vorgehen ist, dass sich die Gewährleistungsanträge wesentlich schneller, fehlerfrei und nach einem einheitlichen Standard bearbeiten lassen" freut sich Kosch. Das verringere die Kosten und erhöhe die Zufriedenheit der Kunden sowie der Servicepartner.

Mit Frühwarnsystem

Sämtliche Daten, die während der Abwicklung anfallen, werden in Toga gespeichert und können damit zentral ausgewertet werden. Ein Frühwarnsystem registriert, wenn sich bestimmte Schadensarten häufen. Die Qualitätssicherung hat so die Möglichkeit, schnell auf Schwachpunkte zu reagieren. So lassen sich Produkte und Prozesse stetig verbessern. Aktuell läuft die zweite Phase des Projekts. Sie hat die endgültige Ablösung des vom Standort Friedrichshafen genutzten System zum Ziel.