Zeitschloß verhindert unbefugte Geldausgabe:

Automatik-Tresor blockt Räuber ab

08.07.1983

MÜNCHEN (pi) - Immer schwieriger soll es für Räuber und andere Dunkelmänner werden in Banken schnell an Geld heranzukommen. So bietet jetzt Siemens nach eigenen Angaben in seinem EDV-Terminalspektrum für Geldinstitute einen "Automatischen Kassentresor" an, der Geld nur nach vorher festgelegten, vom Personal, nicht, beeinflußbaren Sicherheitsregeln abgibt.

Mit dem Automatischen Kassentresor AKT 9777 ist Siemens zufolge die Geldausgabe in der Bank räumlich nicht mehr an panzerverglaste Kassenboxen gebunden. Sie lasse sich frei nach organisatorischen Gesichtspunkten in der Schalterhalle plazieren und mit anderen Servicefunktionen koppeln.

Das mit der Geldausgabe befaßte Personal ist nach Angaben des Münchner Computerherstellers bei Überfällen weniger gefährdet, weil der Zugriff zum Geld nur programmgesteuert in Verbindung mit einer echten Buchung und direkten Kontenabfragen geschehen kann. Bei höheren Auszahlungssummen bestehen zusätzlich noch Zeitverzögerungen. Der Kassentresor selbst kann nur nach Ablauf eines Zeitschlosses geöffnet werden. Mit allen Vorkehrungen wird den Sicherheitsempfehlungen der "Unfallverhütungsvorschrift Kassen" entsprochen.

Der Kassentresor läßt sich sowohl mit vier als auch mit sechs Kassetten für 1000-, 500-, 50-v 20- und 10-Mark-Scheine ausrüsten. Bis zu acht verschiedene Banknotenarten kann der Siemens-AKT erkennen. Von der Softwareseite her wird er von den Terminalprogrammen für Geldinstitute, STEP-A und -K, unterstützt, die uni die Funktionen der automatischen Geldauszahlung ergänzt und mit dem AKT-Steuerprogramm gekoppelt wurden.