Leitungen oft nicht optimal genutzt:

Automatik sucht freien Leitungsweg

23.03.1984

OBERHAUSEN (pi) - Firmen und Behörden, die ein Kommunikations- und Signalnetz betreiben, müssen zum Teil einen erheblichen manuellen Aufwand für eine aktuelle Dokumentation der Leitungswege sowie die Belegung der Kabel und Verteiler für Telefon-, Daten-, Telex-, Teletex-, Signal- und Steuerleitungen erbringen. Häufig geschieht dies mittels Karteikarten durch Listen. Diesen Problemen möchte Karl J. Steinmayr aus Oberhausen mit einem Programm begegnen, das diese Leitungsverwaltung automatisiert. Steinmayr, der ein Beratungsunternehmen leitet, erhielt für dieses Paket in einem Wettbewerb des Wirtchaftsmagazins Capital mit dem Motto "Machen Sie sich selbständig" einen dritten Preis.

Notwendige Umschaltarbeiten und Neuinstallationen sowie die Behebung von Störungen erfordern eine genaue Dokumentation der geschalteten beziehungsweise freien Stromwege mit den dazugehörenden Schaltpunkten und gegebenfalls Endgeräten.

Das aufgezeigte Problem läßt sich durch den Einsatz eines dialogfähigen Kleinrechners mit entsprechender Peripherie lösen. Das dazu entwickelte Programmpaket unterstützt die für das Betreiben eines Kommunikationsnetzes notwendigen Funktionen. Dadurch wird eine wirtschaftliche und effiziente Führung der Netz-, Geräte- und Teilnehmerdaten gewährleistet, und die erforderlichen sporadischen Auskünfte und Auswertungen möglich.

Dies gilt insbesondere für die Darstellung von verfügbaren Anschlußpunkten in Gebäuden und freien Kabeladern mit den entsprechenden Verteilern, wie sie für Neuinstallationen beziehungsweise Rangierarbeiten erforderlich sind. Dabei ist es notwendig, daß die Leitungsführung sternförmig und beliebig vermascht dargestellt werden kann.

Durch eine dialogorientierte Bedienerführung in Verbindung mit einer ergonomischen Menütechnik ist das System auch für den nicht mit der DV vertrauten Mitarbeiter geeignet. Das Programmpaket ist so gestaltet, daß es eine stufenweise Einführung ermöglicht. So kann zum Beispiel mit der Übernahme der Kabel-und Verteilerdaten begonnen werden, um anschließend die möglichen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen (einzelne Leitungsabschnitte) zu speichern.

Die Schaltung eines Leitungsweges, der über beliebig viele Verteiler führen kann, wird anschließend durch die Zuordnung der Leitungsnummer (für Nebenstellenteilnehmer die Rufnummer) zu den einzelnen Leitungsabschnitten dokumentiert. Als letzter Schritt können dann die Endgeräte und Teilnehmerdaten übernommen werden.

Die zunehmende Anwendung der Bürokommunikation führt zu einer verstärkten Nutzung des vorhandenen Kommunikations- und Signalnetzes. Um so wichtiger wird eine genaue Dokumentation aller geschalteten und frei verfügbaren Leitungswege beziehungsweise Verbindungen. Das beschriebene Programmpaket zur Dokumentation von derartigen Netzen ermöglicht eine wirtschaftlichere Nutzung von mittleren und großen Kommunikationsnetzen.

Der Einsatz dieses Systems ist für Betreiber von Netzen mit mehr als 20 000 Verbindungen beziehungsweise Nebenstellenanlagen mit mehr als 1500 Anschlußeinheiten wirtschaftlich. Eine weitere Größe ist der Vermaschungsgrad des Netzes.

Die Lizenzgebühr für die Nutzung dieses Systems liegt abhängig von der Größe des Netzes und den erforderlichen Funktionen zwischen 10 000, - und 25 000, - Mark.