Automatischer Kassettenlader für IBM 3480:

Autolader reduziert Operatoreinsatz

27.06.1986

RYE BROOK (CW) - IBM holte in der letzten Woche den Schritt nach, der seit der Einführung des Kassettensystems vor zwei Jahren erwartet worden war und kündigte für sein Magnetbandsystem 3480 einen automatischen Lader an. Das Gerät, das bis zu fünf Kassetten aufnimmt, soll den Einsatz menschlicher Arbeitskraft beim Betrieb des Subsystems minimieren.

Als Anfang 1984 das 3480-Subsystem vorgestellt wurde, waren Analysten und Anwender erstaunt, daß es nicht über ein Autoload-Feature verfügte. Diese Eigenschaft wäre als potentieller Vorteil gegenüber einem konventionellen Spulenbandgerät betrachtet worden, welches einen Operator zum Wechsel der Bänder erfordert.

Der Autoloader, der an der Frontplatte des Kassettenlaufwerks 3480 Modell B22 befestigt wird, wechselt eine Kassette in sieben Sekunden. Er arbeitet unter manueller oder sequentieller Steuerung und läßt sich auch durch das Betriebssystem MVS kontrollieren.

Mit einer Kapazität von fünf Cartridges ist bei Tasks wie Datensicherung eines größeren Plattenlaufwerks offensichtlich dennoch ein Operator erforderlich. Eine Kassette faßt lediglich 200 Megabyte. Aus diesem Grund vermuten Branchenkenner, daß IBM ein umfassendes Library-System plant, von dem der Autoloader lediglich einen Teil darstellt. Das Gerät, ab August lieferbar, soll 8900 Dollar kosten. Für Anwender, die bereits ein Kassettenlaufwerk 3480 betreiben, bietet Big Blue befristet Sonderkonditionen. Die deutsche Niederlassung konnte allerdings keine Auskunft darüber erteilen, ob und wann der Lader auch auf einem einheimischen Markt zu haben sein wird.