CAD-Paket wird schlanker und schneller

Autocad 14 in deutscher Version verfügbar

30.05.1997

Der Wechsel von Autocad 12 (DOS) auf Version 13 brachte den Usern zwar die Annehmlichkeiten einer Windows-Oberfläche, diese wurden jedoch mit einem nicht unerheblichen Performance-Verlust erkauft. Release 14 soll diesem Kompromiß ein Ende bereiten. Das Upgrade nutzt die Microsoft Foundation Classes und ist komplett auf die 32-Bit-Plattformen Windows 95 und NT zugeschnitten (einschließlich OLE- sowie Active-X-Unterstützung). Es arbeitet mit einer neuen Grafik-Engine, bei der ein sogenannter Cool-Whip-Treiber den bislang verwendeten ADI-Display-Treiber ersetzt.

Für geringere Speicheranforderungen aufgrund eines um bis zu 50 Prozent verkleinerten Dateiformats sorgen Objekte für 2D-Polylinien und Schraffuren. Hinzu kommt die Möglichkeit, daß sich in Release 14 aufgrund der modularen Systemstruktur ARX-Applikationen (ARX = Autocad Runtime Extension) dynamisch laden lassen.

Zu den funktionalen Neuerungen gehört mit "Autosnap" ein sensitiver Cursor. Dabei handelt es sich um einen "intelligenten Objektfang", der laut Hersteller Geometrien automatisch erkennt und dem Benutzer interaktiv Konstruktionspunkte anbietet, so daß Hilfskonstruktionen entfallen können.

Die bislang nur eingeschränkte Unterstützung bezüglich der Kombination von Rasterformaten mit Autocad-Vektorzeichnungen wurde ebenfalls erweitert. Hybride Grafiken lassen sich nun manipulieren und komfortabler als zuvor mit Schraffuren und Flächenfüllungen versehen. Im Bereich der Präsentation erlaubt Autocad fotorealistisches Rendering, wobei Kameras und Lichtquellen definiert sowie Materialeigenschaften aus einer Bibliothek zugewiesen werden können.

Der projektbezogenen Arbeit im Team trägt Release 14 Rechnung, indem die Technik der "externen Referenzen" (Xrefs) komplett überarbeitet wurde. Der Xref-Manager stellt ein neues Dialog-Interface zur Verfügung, das Zeichnungen in baumähnlichen Strukturen, hierachisch oder nach Dateinamen und Eigenschaften sortiert darstellt. Hinzu kommen Features wie Annotationen und Verknüpfungen, so daß mehrere Benutzer in komplexen Datenbeständen navigieren und arbeiten können.

Außerdem wurden die Internet-Tools des Herstellers in das Konstruktionspaket integriert. DWG-Dateien lassen sich nun in dem bis zu 80 Prozent kleineren Autodesk-eigenen Drawing Web Format (DWF) abspeichern und mit URLs versehen.

Die deutsche Version von Autocad 14 ist ausschließlich auf CD-ROM für 7700 Mark erhältlich. Das Update von Release 13 kostet 1300 Mark, 2300 Mark das von Version 12. Erste Applikationen für die Konstruktionsplattform aus den Bereichen Maschinenbau, Architektur und geografische Informationssysteme (GIS) werden auf der dritten Hausmesse "CAD Open" vom 11. bis 13. Juni 1997 in Wiesbaden vorgestellt.