Internationaler Metallarbeitergewerkschaftsbund in Wien:

Auswirkungen der Mikroelektronik im Einzelfall überprüfen

09.11.1979

WIEN (CW) - Die Grundsätze einer gewerkschaftlichen Technologiepolitik versuchte der Internationale Metallarbeitergewerkschaftsbund (IBM) auf seinem Kongreß in Wien zu entwickeln. Eugen Loderer, erster Vorsitzender der IG Metall und Präsident des IBM, unterstrich die Notwendigkeit, Strategien zur Beeinflussung technologischer Neuerungen zu entwickeln, Volker Hauff, Minister für Forschung und Technologie, zeigte Ansätze für Entwicklungsstrategien unter Einbeziehung der Mikroelektronik auf.

Die technologischen Neuerungen können nach Ansicht von Loderer nicht mehr wie in der Vergangenheit unbesehen hingenommen werden. Aufgabe der Gewerkschaft sei, im Einzelfall die Auswirkungen neuer Technologien zu überprüfen, um daraus soziale und Begleitmaßnahmen abzuleiten. Um die Beschäftigtenzahl im Industriebereich langfristig zu stabilisieren, bleibe die Gewerkschaft mit Sicherheit bei ihrer Forderung nach einer weiteren Verkürzung der Arbeitszeit.

Diese Strategie betrachtet auch Bundesforschungsminister Hauff als Ansatz, den beschäftigungspolitischen Auswirkungen der Mikroelektronik zu begegnen. Weiter sehe er in der "Fähigkeit, Informationsverarbeitung zu mechanisieren", eine Chance für das Wirtschaftswachstum, wenn dadurch Ressourcen eingespart und Produktionsprozesse umweltschonender und dadurch wirtschaftlicher abliefen.

Das IBM-Zentralkomitee empfahl seinen Mitgliedsverbänden als Maßnahme gegen die vorausgesagte Massenarbeitslosigkeit der neunziger Jahre, dreigliedrige nationale Gremien zur Beobachtung. Überprüfung und Kontrolle der Einführung von solchen neuen Technologien zu schaffen, die sich ernsthaft auf die Beschäftigung auswirkten.

Außerdem solle eine permanente Arbeitsgruppe zur Überprüfung von Weiterentwicklungen im Bereich der Mikroelektronik und Roboter gebildet werden.