Auswege aus dem Teufelskreis der Herstellerbindung

11.09.1987

Tristesse im Mainframe-Bereich, viel Action bei den kleineren Maschinen. So stellt sich auf einen Blick das Angebot an "Unix-fähigen" Maschinen in den deutschsprachigen Ländern dar. Die Erklärung hierfür ist relativ simpel: Benutzer von Großrechenanlagen sind auf Gedeih und Verderb an ihren Lieferanten gebunden, denn langfristige Hard- und Software-lnvestitionen weit jenseits der Millionengrenze lassen ihnen meist keine andere Wahl. Folglich können sich die Hersteller ihrer Kunden sicher fühlen und sehen sich nur in Ausnahmefällen in die Pflicht genommen, Alternativen zu den hauseigenen Betriebssystemen anzubieten. Ein völlig entgegengesetztes Szenario zeigt sich hingegen bei den Mikros, Minis und Workstations. Geradezu typisch für die kleineren Größenklassen: Es sind wesentlich geringere Investitionsvolumina im Spiel, und Flexibilität gilt von vornherein als Trumpf. Impulse für eine DV-Zukunft, die nicht an einem Abhängigkeitsverhältnis vom Hersteller krankt, sind deshalb primär aus dieser Ecke des Marktes zu erwarten. Die Schautafel auf den folgenden Seiten spiegelt diesen Trend wider. Seit letztem Herbst (siehe CW Nr. 45 und 46 vom 7. beziehungsweise 14. November 1986, Seite 42 bis 47 und Seite 64 bis 69) ist das Angebot an "Unix-Rechnern" weiter gewachsen. Im Rennen sind inzwischen rund 35 Hersteller mit über 100 Produkten. Wie immer erhebt auch diese Marktübersicht keinen Anspruch auf Vollständigkeit, zumal alle Angaben auf den Aussagen der Hersteller beruhen und auch die Zuordnung zu den verschiedenen Rechnerkategorien von den jeweiligen Anbietern selbst getroffen wurde.