Auswandern für den Job

01.07.2003
Von 
Ingrid Weidner arbeitet als freie Journalistin in München.

„Arbeit zu finden ist zurzeit schwierig“, das weiß auch Schmalzridt, eine unbefristete Arbeitserlaubnis für IT-Spezialisten gebe es nirgends. Der unbürokratische und praxisorientierte Arbeitsalltag in den USA entspricht den Vorstellungen Schmalzridts an ein innovatives Arbeitsumfeld. „Pack mit an und mach was aus dir. Es kommt hier viel mehr auf die Arbeitsergebnisse an und weniger auf vorangegangene Erfolge, Zeugnisse oder Titel.“ Selbst der Abschluss von Kreditkartenverträgen oder Versicherungen zählen für Schmalzridt zu den willkommenen Herausforderungen. Denn seine Motivation ist klar: „Für den Aufwand, den ich in meine Arbeit stecke, sehe ich eine Belohnung. Erfolg wird hier nicht durch Steuern bestraft.“

Yogalehrer und Hausmann

Jürgen Laske: "Bevor man aussteigt, muss man erst eingestiegen sein."

Nach Indonesien zog es Jürgen Laske 1996. Mit einem Hochschulabschluss und einigen Jahren Berufserfahrung folgte der damals 27- Jährige seiner Verlobten, die von ihrem Arbeitgeber nach Asien entsandt wurde. „Meine Hauptmotivation waren Abenteuerlust und der Drang, die Welt zu entdecken. Deutschland erschien mir zu eng, zu engstirnig und zu gesättigt. Ich hatte Angst davor, in einen Trott und in eine Tretmühle zu geraten“, erzählt Laske. Asien lockte ihn mit Palmen, gutem Essen und den Versprechungen einer dynamisch wachsenden Wirtschaftsregion.

Das Abenteuer begann für Laske mit der Jobsuche. Der Stellenmarkt der deutschen Handelskammer half ihm nicht weiter. „Ein Job war ausschließlich über privates Networking zu finden. Ich habe Visitenkarten und die Information gestreut, dass ich als Informatiker einen Job suche. Nach einigen Anstrengungen hat es auch geklappt, wenn auch nur zu lokalen Bedingungen.“ Ein Berufseinsteiger mit Hochschulabschluss kann mit zirka 500 Euro im Monat rechnen, erfahrene Leute mit ungefähr 1000 Euro. Auf Management-Ebene ist ein Monatsgehalt von 2000 Euro üblich.