Auswahltipps für SAP-Datenbanken

12.09.2006
Von Axel Szelepusa

SQL Server 2005 offeriert ebenfalls eine Hot-Standby-Lösung. Äquivalent zu den anderen Datenbanken - wenn auch mit anderer Technik - gibt es synchrone und asynchrone Transfer-Mechanismen. Für die vollautomatisierte Übernahme des "Mirror" (Ersatzsystem) von dem "Principal" (Produktivsystem) muss der Systemverantwortliche allerdings noch einen "Witness Server" konfigurieren, der dem Ersatzsystem den Ausfall des produktiven Systems bestätigt.

SAPs Aufschläge auf den Anwendungswert

Max DB

3 Prozent

DB2 UDB, SQL Server

8 Prozent

Oracle, DB2/390

11 Prozent

Zuschlag für Oracle RAC

3 Prozent

Quelle: Informationsblatt für SAP-Partnerunternehmen SAP-Software 2005, Stand: 1. September 2005.

Auch für IBMs Großrechnerdatenbank "DB2/390" lässt sich eine Hot-Standby-Lösung konfigurieren. Der asynchrone Standby-Betrieb ist für DB2 auf System i5 (vormals iSeries) ebenfalls möglich. Für alle Konzepte gilt: Je höher der Grad der Synchronität zwischen der Quelldatenbank und der Standby-Datenbank ist, desto länger die Transaktionslaufzeiten.

Datenbanken lassen sich heute mit den verschiedenen Cluster-Lösungen der Betriebssystem-Hersteller kombinieren. Max DB, Oracle und IBM DB2 UDB lassen sich ebenso auf einem Microsoft-Cluster betreiben wie auch auf Cluster-Lösungen von HP, IBM, Sun und Steel Eye. Für SQL Server ist hingegen ausschließlich Microsofts Cluster-Technik verfügbar.

Verteilte DB-Server

Oracle sticht mit seiner eigenen Lösung, dem "Real Application Cluster" (RAC), gegenüber den anderen Datenbanken etwas hervor. Oracle RAC bietet die Möglichkeit, die Datenbank-Server-Software selbst auf mehrere Server zu verteilen und somit die Datenbank hochverfügbar zu betreiben. Auch die Datenlast lässt sich auf mehrere Server verteilen.

Auswirkungen auf die Datenbank hat auch der Unicode-Betrieb von SAP-Lösungen. Während DB2 und Oracle intern mit einer UTF-8-Codepage arbeiten, nutzen andere UTF-16, was den Platzbedarf deutlich ansteigen lässt. Der Anstieg hängt dabei von der Art der Daten ab sowie von den verwendeten Zeichen. Max DB arbeitet bereits an einer Umstellung auf eine UTF-8-Codepage, die diesen Nachteil ausgleichen soll. Eine Unicode-Migration eines bestehenden SAP-Systems kann bei Oracle und DB2 die Datenbanksegmente verändern: Nach dem Re-Import der Informationen kann das Datenvolumen sogar geringer sein als vorher. Die Speicherlogik der anderen Datenbanken lässt das nicht zu; Lücken, die durch Archivierungen oder Löschung entstanden sind, werden sofort wieder genutzt.