Staatliche Förderung

Australien plant Daten-Super-Highway

07.04.2009
Australien bekommt ein superschnelles Breitbandnetz, das fast die ganze Nation auf den Daten-Super-Highway katapultieren soll.

Geplant ist, 90 Prozent der Haushalte mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit pro Sekunde anzuschließen, kündigte Premierminister Kevin Rudd am Dienstag an. Dafür versprach er überraschend Staatsgelder. Bauherr ist eine neue Firma mit mehrheitlichem Staatsanteil. Das Netz soll in acht Jahren fertig werden und rund 43 Milliarden australische Dollar (umgerechnet 22,8 Milliarden Euro) kosten. Die Regierung will ihren Anteil später veräußern. Das Projekt soll Anfang 2010 starten.

"Dies ist das ehrgeizigste, weitreichendste, langfristigste, die Nation vereinende Infrastrukturprojekt, das Australien je angefasst hat", sagte Rudd. Nach den Plänen sollen bis in jeden Haushalt Glasfaserkabel gelegt werden. "Eine Investition, die uns über die Technologien hinweg in das 21. Jahrhundert katapultiert", sagte der Chef der Wettbewerbs- und Verbraucherkommission, Graeme Samuel.

Rudd wollte eigentlich den Gewinner der Ausschreibung für ein bescheideneres Breitband-Projekt bekanntgeben. Keines der Angebote sei aber akzeptabel gewesen, sagte er. Die Firmen hatten ein Netz mit Glasfaserkabel vorgeschlagen, wobei die letzten Meter in die Haushalte durch traditionelle Kupferkabel überbrückt werden sollten. Der größte australische Telekom-Anbieter Telstra hatte bereits im Dezember das Handtuch geworfen, weil die Regierung sein Angebot abgelehnt hatte. (dpa/tc)