Aussteller forderten zwei Tage weniger Die CeBIT wird ab 1996 von acht auf sieben Tage verkuerzt

03.03.1995

HANNOVER (ciw) - Nach anderthalbjaehriger Diskussion zwischen Ausstellern, Verbaenden und der Deutschen Messe AG wurde auf der letzten Sitzung des Ausstellerbeirats (21. Februar) beschlossen, den ersten Mittwoch der CeBIT zu streichen.

Die IT-Verbaende, die eine um zwei Tage verkuerzte Messe gefordert hatten, tragen den Kompromiss vorerst mit, betonten aber, dass es sich bei dieser Entscheidung nur um einen ersten Schritt handeln koenne.

CeBIT-Direktor Joerg Schomburg sprach angesichts des Beschlusses von einer "weisen Entscheidung, die sowohl den Ausstellern als auch uns alle Moeglichkeiten offenlaesst".

Die auf der Messe vertretenen Firmen haetten eingesehen, dass durch eine Reduzierung der Messedauer um zwei Tage zu grosse Probleme auf den Veranstalter und die Stadt Hannover zugekommen waeren.

Als "Kompromiss", mit dem man leben koenne, bezeichnete Guenther Moeller, Vorstand des Fachverbandes Informationstechnik im VDMA und ZVEI, den jetzt gefassten Entschluss.

Der Wegfall des ersten Messemittwochs koenne jedoch nur einen Schritt in Richtung auf eine weitere Verkuerzung darstellen. Im Moment stelle eine siebentaegige CeBIT jedoch "das Optimum des Erreichbaren dar".

Fuer eine weitere Verkuerzung muesse zunaechst einiges in Sachen Besuchersteuerung und -qualifizierung getan werden, fuegte Moeller hinzu. Einer von der Deutschen Messe AG angedachten Consumer- orientierten Zusatzveranstaltung fuer den Herbst erteilte der Verbandsboss jedoch eine klare Absage.

Sein Verband habe die Diskussion um die CeBIT-Dauer unter das Leitthema Kostenreduzierung gestellt und eine "zweite, noch so kleine Messe, die den Anspruch erhebt, bundesweit zu repraesentieren, wuerde sicher fuer einen grossen Teil unserer Mitglieder die Kosten erhoehen, anstatt sie zu senken". Zu viele der heutigen Aussteller muessten auf beiden Veranstaltungen praesent sein.

Nach Ansicht des Bundesverbandes Buero- und Informationssysteme (BVB) liessen sich die Mehraufwendungen fuer eine solche Messe nur durch eine Verkuerzung der CeBIT auf fuenf Tage auffangen. "Die von der Deutschen Messe AG ab 1996 anvisierte Verkuerzung auf sieben Tage reicht nicht aus, wenn im gleichen Jahr zusaetzlich eine CeBIT-Home-Electronic eingefuehrt wird", erklaerte BVB-Chef Rudi Haeussler. Sollte die neue Consumer-Messe jedoch erst spaeter eingefuehrt werden, koenne der BVB den Sieben-Tage-Kompromiss als "Zwischenschritt zu einer weiteren Verkuerzung" akzeptieren.

Messedirektor Schomburg betonte, dass noch keineswegs entschieden sei, ob es eine zweite, auf Privatanwender zielende Consumer-Messe geben werde.