Außenwerke enger an die Zentrale gekoppelt:Terminal-System MDS für paradiesische Bettwaren

11.01.1980

Die Paradies GmbH Gebr. Kremers, Neukirchen-Vluyn, ein Familienunternehmen der Textilindustrie mit Schwerpunkt Bettwaren und Schlafsäcke, ist in Fertigung und Vertrieb an drei Orten in der Bundesrepublik vertreten. Um die Erfassung und Vorverarbeitung von Fertigungs- und Rundenaufträgen in den beiden Außenwerken schneller abwickeln zu können und die dabei anfallenden Daten mit denen der Datenbank in der Zentrale zu verketten, setzt das Unternehmen seit Anfang dieses Jahres drei programmierbare Terminal-Systeme MDS 21/40 ein. Erwin Funken, Leiter der Organisation und EDV, Paradies GmbH Gebr. Krepers, berichtet über Systemaufbau und -ablauf:

In den Außenwerken in Hannover und Winnenden ist je ein System MDS 21/40 installiert mit

- zwei in der Zentraleinheit integrierten Diskettenlaufwerken für die Verarbeitung im Standard des Basisaustausches;

- einem Wechselplattenlaufwerk mit einer Kapazität von 2,5 MB vor allem für Stamm-, Text- und Strukturdateien

- zwei Bildschirm-Arbeitsplätzen;

- einem Terminaldrucker mit einer Druckgeschwindigkeit von 90-240 Zeilen/Minute;

- einer Datenübertragungseinrichtung für die Prozedur BSC 2780 oder 3741 mit 2400 Bit/s. als Hauptanschluß für das öffentliche Direktrufnetz.

Erfassung in den Außenwerken

In den Außenwerken werden Kundenaufträge und Versandmeldungen, Fertigungsaufträge, Fertigmeldungen und Lagerbestandsbuchungen erfaßt und verarbeitet. Nach der Erfassung der Fertigungsaufräge werden Arbeitskarten gedruckt. Die in den Außenwerken erfaßten Daten werden täglich auf einem Datenträger gesammelt und per DÜ zum Hauptrechner in die Zentrale Vluyn übertragen. Hier erfolgt die Verarbeitung der in allen drei Fertigungs- und Verkaufsstätten angefallenen Daten mit Auswertungen, Statistiken und Informationen zur Stammdatenpflege, die per DÜ den Außenwerken wieder zur Verfügung gestellt werden.

Vier Dialoge im Programm

Die bei der Erfassung benötigten Dateien entsprechen Elementen der Datenbank im Hauptrechner. Mit Hilfe des MOBOL-Programms werden die Daten logisch so miteinander verknüpft, wie sie in der Datenbank physisch netzwerkartig verkettet sind (Vorwärts-Rückwärts-Verkettung, wie Stückliste, Teileverwendungskette).

Das Programm "Paradies" stellt nach Eingabe eines Datums die Funktionsauswahl zur Verfügung. Das Programm unterstützt vier Dialoge und das Drucken von Arbeitskarten und Etiketten.

Kundenauftrag

Über dem in Abbildung 3 dargestellten Dialog werden neue Rundenaufträge erfaßt. Sowohl Kunden- als auch Artikelnummern werden gegen die Stammdaten abgeprüft. Außerdem können zusätzliche Auftragsinformationen im Dialog eingegeben werden. Hierzu kann der Bediener vorbereitete Bildschirmmasken aufrufen.

Die hier erfaßten Daten führen zu direkter Fakturierung mit Lieferpapieren Auftragsbestätigung und Kettung in die Datenbank sowie Gutschriften.

Versandmeldungen

Mit dem in Abbildung 4 dargestellten Dialog werden Versandmeldungen der Aufträge erfaßt, von denen vorher ein Lieferschein erstellt wurde.

Diese führen zu Rechnungen, Abbuchung der Kundenaufträge, Lagerbewirtschaftung sowie statistischen Auswertungen.

Lieferer-/Fertigungsaufträge

Der in Abbildung 5 wiedergegebene Dialog führt zur Erfassung von Lieferaufträgen an Zulieferer sowie von neuen Fertigungsaufträgen an Produktionsstätten und erlaubt das spätere Ausdrucken. Nach Kettung in die Datenbank führen diese Daten zu späterem Abbuchen der Fertigungsmeldungen und Dispositionslisten.

Fertigmeldungen/Lagerbuchungen

Die erfaßten Daten mit dem in Abbildung aufgezeigten Dialog dienen dazu, vorher gespeicherte Fertigungsaufträge, zu minimieren und den Fertigwaren-Lagerbestand zu führen. Es ergeben sich zusätzlich Informationen über Lagerbestandsbuchungen und Lieferantenzugänge.

Abb. 6: Fertigmeldung/Lagerbuchungen

Die bei diesen Dialogen erfaßten Daten werden gegen die auf der Magnetplatte gespeicherten tagesaktuellen Stammdateien auf Zulässigkeit und Plausibilität geprüft.

Dispositionzunterlagen aus dem Hauptrechner

Auf dem Hauptrechner eines Fremdherstellers werden die Daten aller Fertigungs- und Verkaufsstätten verarbeitet und führen zu

- Lieferpapieren, Auftragsbestätigungen,

- Rechnungen

- täglichen, anspruchsvollen Dispositionsunterlagen,

- Lagerbestandsführung (permanente, lagerortsbezogene Inventur)

- statistischen Auswertungen wie Provisionsabrechnungen, Managementinformation.

Nach der Erfassung der Fertigungsaufträge werden entsprechende Arbeitskarten und Etiketten gedruckt, die detaillierte Angaben enthalten, wie solche über Arbeitsvorgänge und Zeitvorgaben zur Leistungslohnberechnung. Auf weitere Informationen, bezüglich Kunden und Fertigungsauftrag, Artikelbeschreibung, Fertigmeldung und zusätzliche Texte, kann zurückgegriffen werden.

Die Stammdaten werden in der Zentrale gewartet und geändert. Eine Protokolldatei dieser Änderungen wird bei Bedarf per DÜ in die Außenwerke übertragen. Mit dem Programm Update werden die Stammdateien aktualisiert, so daß diese in Zentrale und Außenwerken immer übereinstimmen.

Korrekturprogramm Help

Mit Hilfe des Korrekturprogramms Help können Fehler behoben werden, die bei der Erfassung aufgetreten sind und durch Plausibilitätsprüfungen nicht aktuell abgedeckt werden konnten. Geplant und in Vorbereitung sind ein weiterer Ausbau der vorhandenen Software und die Erstellung weiterer Programmteile, etwa die von Lohnabrechnungsdaten innerhalb des Paradies-Programms.

Grundsätzlich werden während Erfassung und Verarbeitung Bedienungsfehler und andere fehlerhafte Eingaben im Dialog am Bildschirm im Klartest dargestellt. Darüber hinaus wird in solchen Fällen angezeigt, durch welche Maßnahmen diese Fehler am System beseitigt werden können. Innerhalb eines jeden Dialogs kann über programmierte Funktionstasten entweder der Ablauf des Dialogs beeinflußt oder beendet werden.