Auslagerung von Jobs nach Osteuropa nimmt weiter zu

19.07.2006
Die Auslagerung von Jobs nach Osteuropa im Bereich Informationstechnologie und anderen Dienstleistungen wird laut einer Studie der Deutschen Bank in den kommenden Jahren weiter zunehmen.

Bisher sei das Volumen solcher Auslagerungen in Niedriglohnländer - im Fachjargon Off- und Nearshoring genannt - gerade von Deutschland aus noch relativ gering, heißt es in der am Mittwoch in Frankfurt vorgestellten Untersuchung. Nur neun Prozent der Offshoring-Ausgaben innerhalb Europas werden in den deutschsprachigen Ländern getätigt, Großbritannien und Irland kommen zusammen auf einen Anteil von 70 Prozent.

Hintergrund solcher Auslagerungen sind in erster Linie die niedrigeren Lohnkosten im Ausland: Sie betragen beispielsweise in Rumänien und Bulgarien weniger als zehn Prozent der deutschen Kosten, gleichen sich aber Jahr für Jahr stärker an. Neben dem Hauptanbieter Indien und den Philippinen gehört Mittel- und Osteuropa zu den wichtigsten Standorten für die Auslagerung von Dienstleistungen wie Call-Centern, Programmierung von Software, aber auch anspruchsvolleren Verwaltungsarbeiten und Rechtsberatung.

Vorteile der Standorte in Osteuropa für deutsche Unternehmen seien der einfache persönliche Kontakt, das kulturelle Verständnis sowie die Sprachkenntnisse. Knapp 40 Prozent der Schüler in den neuen EU-Mitgliedstaaten lernen Deutsch. Wie viele Arbeitsplätze durch Offshoring im Inland verloren gehen, wurde in dieser Studie nicht untersucht. (dpa/tc)