IT-Infrastruktur-Outsourcing bei Orell Füssli

Auslagern statt modernisieren

04.02.2009
Von Mandy Kühn
Der Schweizer Buchhändler Orell Füssli hat seine gesamte IT-Infrastruktur an Siemens SIS ausgelagert.

Geht es um die IT, ist do-it-yourself gerade bei Mittelständlern nicht immer der einfachste und beste Weg. Diese Erfahrung musste auch die Orell Füssli Buchhandlungs AG beim Betrieb von Rechenzentrum und IT-Infrastruktur machen: "Das Know-how unseres IT-Teams lag vorrangig bei den firmenspezifischen Anwendungen, was sich auf die Performance des Rechenzentrums auswirkte", kritisiert Fabio Amato, CEO der Buchhandlung, rückblickend.

Hinzu kam, dass die Server wegen fehlender Patches nicht auf dem neuesten Sicherheitsstand waren: "Die Systeme fielen bei Updates häufig aus und gefährdeten den laufenden Betrieb", schildert der Firmenchef. Zudem besaß Orell Füssli eine sehr heterogene IT-Landschaft: Bei Bildschirm-, Desktop- und Druckersystemen fehlten definierte Standards, einige waren veraltet. Und schließlich gab es sehr viele Spezialanwendungen, "wodurch die Applikationslandschaft komplex und unübersichtlich war und viel Aufwand in der Betreuung erforderte." Ein umfassendes Modernisierungsprojekt war für die kleine IT-Abteilung des mittelständischen Unternehmens jedoch kaum zu stemmen.

Vor diesem Hintergrund entschlossen sich die Schweizer im Mai 2007, Siemens IT Solutions and Services (SIS) mit dem Betrieb der gesamten IT-Infrastruktur zu beauftragen. Der IT-.Dienstleister hatte bis dahin bereits die ERP-Lösung von Orell Füssli betrieben und dabei erhebliche Performance-Steigerungen bewirkt. Mit dem neuen Auftrag übernahm das Unternehmen zusätzlich den Client-Betrieb für 500 Anwender am Hauptsitz und in den 17 Filialen der Buchhandlung. Darüber hinaus verantwortet SIS den Backoffice-Service mit E-Mail, Internet sowie Active Directory und stellt über einen zentralen Helpdesk in Zürich den IT-Support für die Mitarbeiter seines Kunden bereit.

Für den Bücherspezialisten Orell Füssli sind laut Firmenchef Amato vor allem drei Dinge wichtig: ein reibungsloser Geschäftsbetrieb, wartungsarme, kompatible Standardsysteme und transparente Kosten. All diesen Anforderungen sei Siemens mit dem Mittelstandskonzept "Managed Work Environment" (MWE), das die Basisfunktionen eines umfassenden IT-Arbeitsplatzes abdeckt, gerecht geworden. Zu den Leistungen gehören unter anderem Managed Storage, Print-Services, Collaboration und Administration-Dienste sowie Internet-Zugang, Virenschutz und Remote Access. Die Services werden zentral erbracht, Ressourcen wie Speicher- und Backup-Systeme gemeinsam genutzt. Durch die auf diese Weise erzielten Skaleneffekte sowie einen hohen Standardisierungs- und Industrialisierungsgrad gelang es Orell Füssli, die Kosten, die sich je nach Nutzung auf mehrere Kunden verteilen, erheblich zu senken. (sp)