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Aus Siemens Halbleiter wird Infineon Technologies AG

17.03.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Siemens AG gründet, wie bereits auf der letzten Bilanzpressekonferenz angedeutet, ihren Halbleiterbereich in ein eigenständiges Unternehmen aus. Dieses firmiert ab dem 1. April 1999 in München als Infineon Technologies AG (Neuschöpfung aus engl. "Infinity" = Unendlichkeit und griech. "Äon" =Zeitalter).

Der Börsengang des neuen Unternehmens, das in Abstimmung mit dem Siemens Gesamtbetriebsrat rund 25 000 Mitarbeiter (davon 12 000 im Inland) beschäftigt, ist für Ende dieses oder Anfang kommenden Jahres vorgesehen. Den Vorstandsvorsitz übernimmt der bisherige Leiter des Halbleiterbereichs, Ulrich Schumacher. Weitere Mitglieder des künftigen Vorstands sind Peter Fischl (Finance), Andreas von Zitzewitz (Operations), Sönke Mehrgardt (Technology) sowie Peter Bauer (Sales & Marketing). Als Vorsitzender des Aufsichtsrats fungiert Volker Jung, Mitglied des Zentralvorstands der Siemens AG.

Die verschiedenen Gesellschaften innerhalb des Halbleiterbereichs bleiben eigenständig, allerdings unter dem Dach von Infineon Technologies. Alle in- und ausländischen Töchter werden deshalb künftig "Infineon Technologies" im Namen führen, um eine weltweit konsistente Markenidentität zu schaffen. Joint-ventures (etwa mit Motorola in den USA oder Mosel Vitelic in Taiwan) bleiben von dieser Regelung unberücksichtigt.

Mit einem Umsatz von 6,7 Milliarden Mark (allerdings auch mit einem hohen Verlust von rund einer Milliarde Mark) im Geschäftsjahr 1997/98 ist Infineon nach Aussagen von Siemens das größte High-Tech-Spin-off der europäischen Industrie. Das Unternehmen lag 1998 auf Platz zehn der Rangliste der größten Halbleiterhersteller weltweit. Weitere Informationen zum Unternehmen finden sich auf der Web-Site von Siemens.