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Holtzbrinck dreht den Geldhahn zu

Aus für zoomer.de nach einem Jahr

09.02.2009
Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck ("Die Zeit", "Der Tagesspiegel") stellt das Online-Nachrichtenportal zoomer.de nach einem Jahr ein.

Als Grund nannte das Unternehmen am Montag die schwierige Lage der Medien in Deutschland. Der Druck auf die Anzeigenmärkte stelle auf absehbare Zeit die ökonomische Erfolgsaussichten des Projekts in Frage, so Holtzbrinck. Das Portal war 2008 gestartet worden, um jüngere Leser zu erreichen. Dabei werden die Nutzer in die Themenauswahl des Portals einbezogen. Seit Anfang
Januar werde über einen Sozialplan für die gesamte Redaktion verhandelt, die derzeit rund 30 Festangestellte umfasst, teilte der Chefredakteur von zoomer.de, Frank Syré, mit.

Die geplante Integration von zoomer.de in Zeit Online und tagesspiegel.de werde nicht mehr angestrebt, hieß es weiter. "Bei der aktuellen Medienkrise, die sich wahrscheinlich im Jahr 2009 verschärfen wird, war ein ökonomischer Durchbruch einfach nicht mehr darstellbar", sagte Geschäftsführer Peter Neumann.

Die hohen Marketing-Kosten seien für die Einführung einer neuen Marke im Internet erheblich. "Ein neues Portal, das ohne Marke und ohne externe Unterstützung startet, kann nicht schon nach acht Monaten auf eigenen Füßen stehen und völlig ohne Marketing erfolgreich sein", sagte Neumann dem Branchendienst "kress.de". In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass der Chefredakteur von zoomer.de, Frank Syré, im März auf die neu geschaffene Position des stellvertretenden Chefredakteurs von Bild.de wechselt. Auf zoomer.de steht bereits sein Abschiedsgruß. (dpa/tc)