Kein Geschäftsmodell

Aus für News-App "Circa"

25.06.2015
Es war ein ambitionierter Versuch, Nachrichten-Journalismus für das Smartphone neu zu erfinden. Doch die Macher der App "Circa" finden kein Geschäftsmodell und müssen jetzt aufgeben.

Die News-App "Circa", die moderne Berichterstattung für die Smartphone-Ära machen wollte, ist nach drei Jahren am Ende. Dem Team sei das Geld ausgegangen, der Betrieb werde auf Unbestimmt eingestellt, erklärte Mitgründer Matt Galligan am Mittwoch.

Das Konzept von "Circa" war, das Nachrichtengeschehen in kleine Häppchen runterzubrechen, die gut auf den Smartphone-Bildschirm passen, und die Nutzer mit Updates über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Mit der Idee hatten die Macher laut Medienberichten rund fünf Millionen Dollar bei Investoren eingesammelt und mehrere etablierte Journalisten angeworben. Seit April suchten sie jedoch nach einem Käufer. Man arbeite noch eine Möglichkeit durch, "Technologie und Geist von 'Circa' am Leben zu erhalten", schrieb Galligan ohne nähere Details.

"Circa" sei es nicht gelungen, ein weiteres Investment einzufädeln, bevor die Ressourcen knapp geworden seien, räumte Galligan auf der Blog-Plattform "Medium" ein. Man hätte zwar auch versuchen können, mit Werbung oder einer Abogebühr über die Runden zu kommen. Aber dies hätte der Vision hinter dem Dienst widersprochen und wohl auch nicht genug eingebracht. "News in hoher Qualität zu produzieren, kann ein teures Unterfangen sein."

"Circa" hatte seit Montag nichts mehr veröffentlicht. Nutzerzahlen sind nicht bekannt.

Das Aus von "Circa" ist ein weiteres Zeichen der Auslese bei Online-News. Im März ging bereits eines der ersten Technologie-Blogs, "GigaOm" vom Netz, weil es nicht mehr genug Geld hatte. Unterdessen werden Plattformen wie Facebook, Twitter oder die Fotoplattform Snapchat zu einem immer wichtigeren Kanal für klassische Medien. (dpa/tc)