Aus dem CW-Archiv

08.08.1986

"Bildschirmtext" ist längst kein Reizwort mehr. Bei nicht einmal 60 000 Btx-Teilnehmern - gegenüber einer Million, die man haben wollte - müßte das Verfahren eigentlich wegen Geringfügigkeit eingestellt werden. Rekordträchtig, im negativen Sinne, ist denn auch die Zahl der Btx-Anbieter, die sich enttäuscht zurückziehen, seitdem die Post Gebühren für ihre Btx-Dienste verlangt. "An IBM wird's nicht liegen", stellte CW bereits in der Kolumne vom 31. März 1983 fest, "wenn Btx letztlich doch kein Marktrenner werden sollte . " Weiter hieß es:

"Die Frage ist doch, ob die Werbung für Bildschirmtext draußen, im Millionenmarkt der Privathaushalte, auch ankam, den Leuten nachgewiesen werden konnte, wo die klaren Vorteile von Btx liegen. Man wird hier nichts beschönigen können; Die Bundespost hat mit ihrem Versuch, sowohl dem Privat- als auch dem Geschäftsmarkt nachzujagen, das Bild von Bildschirmtext in der Öffentlichkeit eher getrübt. Die Folge war, daß einer auf den anderen wartete, die stufenweise Einführung zuerst in einem Bereich, wofür sich der Geschäftsmarkt anbot, nur mit gebremstem Schaum vorangetrieben wurde. Man wird umdenken müssen bei der Bundespost. Feldversuche und Btx-Staatsverträge können den Markt nicht ersetzen. "