Kostenlose Plattformen haben als Modell ausgedient

Auktionshäuser erhöhen die Gebühren für Anbieter und Einkäufer

02.02.2001
MÜNCHEN (CW) - Die Internet-Auktionsplattform Ebay dreht an der Gebührenschraube. Wer künftig Artikel anbieten will, muss damit rechnen, dass sich die Kosten verdoppeln. Aber auch die Konkurrenten Yahoo und Ricardo möchten Kasse machen.

Die neue Gebührenstruktur von Ebay gilt ab 31. Januar und umfasst neben den Anbieterkosten auch Provisionen für erfolgreiche Auktionen sowie die Aufnahme von Artikeln in die "Galerie", in der sie hervorgehoben präsentiert werden können. Ebay-Deutschland begründet die höheren Kosten mit gestiegenen Aufwendungen für die Technik und den laufenden Betrieb der Plattform. Laut Kevin Pursglove, dem Sprecher der US-Zentrale, stellt dieser Schritt die finanzielle Gesundheit des Unternehmens sicher. Das Geld soll vornehmlich dazu genutzt werden, die Kapazität der Website zu verbessern und neue Kunden anzusprechen.

Liegt der Startpreis der Auktion bei einer Mark, muss der Anbieter künftig 35 statt wie bisher 25 Pfennig bezahlen. Bei Einstiegspreisen bis neun Mark verdoppelt sich die Gebühr von 25 auf 50 Pfennig. Beläuft sich der Startpreis auf zehn bis 49 Mark, beträgt die Angebotsgebühr künftig eine Mark. Ebenfalls verdoppeln sich die Kosten ab einem Mindestgebot von 50 Mark, hier werden künftig zwei Mark fällig. Soll ein Artikel in der Galerie erscheinen, wird zusätzlich eine Mark berechnet. Die Provisionen bis zu einem Auktionswert von 100 Mark betragen neuerdings vier statt drei Prozent, bis 1000 Mark werden zusätzlich drei Prozent fällig.

Mit der Preiserhöhung ist Ebay nicht allein, denn erst vor kurzem hatte der Rivale Yahoo Gebühren für seine Auktionen eingeführt. Und auch die deutsche Konkurrenz von Ricardo nimmt seit dieser Woche Geld für Artikel, die auf der Plattform angeboten werden. Surfer müssen sich also von dem Gedanken verabschieden, dass im Internet alles kostenlos erhältlich ist.