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August-Rekord bei Halbleiterumsätzen

02.10.2006
Allerdings sind die Preise für Mikroprozessoren im Jahresvergleich um 18 Prozent eingebrochen.

Die Halbleiterindustrie hat im August weltweit 20,54 Milliarden Dollar umgesetzt und damit so viel wie nie zuvor in einem Monat. Das teilte der Branchenverband SIA (Semiconductor Industry Association) am Montag in San Jose mit. Den bisherigen Monatsrekord hatten die Halbleiterhersteller im November 2005 mit einem Gesamtumsatz von 20,4 Milliarden Dollar erreicht. Im Jahresvergleich betrug das Plus im August 10,5 Prozent. In Europa wuchsen die Halbleiterumsätze auf 3,214 Milliarden Dollar. Das waren 1,3 Prozent mehr als im Vormonat und 4,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Weltweit setzte die Branche von Januar bis August knapp neun Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum.

Besonders gut entwickelte sich der Absatz von Chips für Unterhaltungselektronik. "Die Branche verzeichnete erneut relativ starke Erlöse mit einer breiten Zahl von Halbleiterprodukten, was für gesunde Abnehmermärkte spricht", sagte SIA-Chef George Scalise. "Ihre Umsatzzuwächse verdankt sie vor allem DRAM-Speicherchips, bei denen die Erlöse im August gegenüber dem Vormonat um 7,5 Prozent und gegenüber dem Vorjahr um 31,4 Prozent kletterten - ein Zeichen dafür, dass der Absatz von PCs stark bleibt."

Die Mikroprozessoren-Erlöse kletterten laut SIA um 2,1 Prozent gegenüber Juli, aber sanken im Jahresvergleich um 6,8 Prozent. Diese Chips werden vor allem in Computer eingebaut. Preiskämpfe ließen die durchschnittlichen Verkaufspreise für Mikroprozessoren verglichen mit dem Vorjahr um 18 Prozent einbrechen, teilten die Experten weiter mit. "Halbleiter für Verbraucherelektronik wie NAND-Flash-Chips sind gegenüber dem Vormonat stark gestiegen, da sich Hersteller nun langsam für die Weihnachtssaison rüsten", sagte Scalise. Die Anbieter erzielten weltweit nun mehr als die Hälfte ihrer Erlöse im Verbraucherbereich. Bei Produkten wie Handys, MP3-Playern und Digitalkameras machen Halbleiter im Schnitt etwa 40 Prozent der Herstellungskosten aus. Auch die Kapazitätsauslastung bleibe in der Branche hoch. Experten schätzten, dass sie im zweiten Quartal bei 92 Prozent gelegen habe und im restlichen Jahr 95 Prozent betragen werde. Fabriken, die 300-mm-Wafer herstellten, machen nun knapp ein Viertel der Gesamtkapazität aus. Vor einem Jahr habe ihr Anteil lediglich 15 Prozent betragen. (dpa/ajf)