Auftragseingänge der US-Chiphersteller sinken

01.02.1985

SAN JOSE - Die Auftragseingänge für Chips sind in den USA im November auf einen neuen Tiefstand gesunken, geht aus Zahlen der US-Semiconductor Industrie Association (SIA) hervor. Das als Kennzahl verwendete Verhältnis der Auftragseingänge zu den Auslieferungen sank im November auf 0,61 nach 0,67 im Oktober. Der anhaltende Orderrückgang veranlaßte die SIA, ihre Prognose für 1985 auf unter 10 von bis her angenommenen 15 Prozent zurückzunehmen .

Diese Entwicklung wird nicht ohne Auswirkungen auf die Beschäftigungslage der Halbleiterhersteller bleiben. Nachdem Honeywell Inc. und Texas Instruments bereits Entlassungen von 1000 beziehungsweise 2000 Beschäftigte angekündigt haben, rechnen Marktbeobachter mit ähnlichen Maßnahmen anderer Hersteller. Die verschlechterten Aussichten schlagen auch immer stärker auf die Kursentwicklung der Aktien von Halbleiterherstellern durch.

Die Abschwächung der Auftragseingänge setzte Anfang dieses Jahres ein, nachdem zuvor infolge mangelnder Kapazitäten ein von Preisexplosionen begleiteter regelrechter Boom ausgebrochen war, der dann zahlreiche Hersteller zu umfangreichen Kapazitätserweiterungen veranlaßt hatte. Der durchschnittliche monatliche Auftragseingang sank in den USA im Zeitraum September bis November 1984 im Vorjahresvergleich um 15 Prozent. Die Auslieferungen dürften im vierten Quartal 1984 gegenüber dem vorgegangenen Dreimonatszeitraum um etwa zehn Prozent auf rund 2,7 Milliarden Dollar sinken, sagte SIA-President Thomas D. Hinkelman.