Die gute Nachricht

Aufschwungs-Euphorie und 300.000 neue Jobs

21.10.2010
Die deutsche Wirtschaft will im Aufschwung mindestens 300.000 neue Jobs schaffen. Auch die Regierung teilt die Euphorie. Sie wird ihre Konjunkturprognose für 2010 mehr als verdoppeln.

"Die wirtschaftliche Lage ist besser als wir sie erwartet hatten", sagte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch. Die Exportwirtschaft warnte davor, zu stark an der Lohnschraube zu drehen. Das würde die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gefährden. Die Regierung hebt ihre Schätzung für das Wirtschaftswachstum 2010 von 1,4 auf 3,4 Prozent an, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa. Für 2011 wird die Prognose von 1,6 auf 1,8 Prozent erhöht. Damit bleibt die schwarz-gelbe Koalition für beide Jahre etwas zurückhaltender als die führenden Forschungsinstitute. Sie hatten für 2010 ein Wachstum von 3,5 Prozent und für 2011 von 2,0 Prozent vorausgesagt. Offiziell wird die Herbstprognose am Donnerstag von Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) in Berlin vorgelegt.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) aber sieht Europas Aufschwung skeptisch und rät, den Schuldenabbau notfalls aufzuschieben. Der Aufschwung dürfe nicht kaputtgespart werden. Immerhin: Bei krisengeschüttelten Problemländern wie Griechenland und Irland sieht der IWF Licht am Ende des düsteren Konjunkturtunnels.

Der Bund wird dank des Aufschwungs nach Angaben von Merkel weniger neue Schulden machen als befürchtet. Die Neuverschuldung dürfte 2010 bei etwas mehr als 50 Milliarden Euro liegen. Auf dem Höhepunkt der Krise war mit 80 Milliarden Euro gerechnet worden.

Die Arbeitslosigkeit könne in diesem Jahr unter drei Millionen sinken. "Der Arbeitsmarkt ist für die Psychologie des Landes sehr wichtig", sagte Merkel. Die Rente mit 67 Jahren sei die richtige Antwort auf die Alterung der Gesellschaft und werde umgesetzt.