Third-Party-Management

Aufräumen im Provider-Park

03.04.2008

Weniger Administration und mehr Transparenz

Für Anwender liegt die Motivation, einen Third-Party-Manager zu verpflichten, auf der Hand. Sie wollen den Einkauf entschlacken und sich der lästigen Pflicht des Provider-Managements entledigen. "Die Unternehmen unterhalten zum Teil mehrere hundert Einzelverträge mit ihren IT-Dienstleistern. Für große Unternehmen ist es daher spannend, den IT-Einkauf von der Steuerung der IT-Lieferanten zu entlasten", nennt Lüerßen Gründe für das TPM. Das bietet sich natürlich in solchen Bereichen an, in denen die Zulieferer einfache Services betreiben. "Auf die nicht strategischen IT-Dienstleister entfallen oft nur 20 Prozent der Umsätze der gesamten IT-Beratung. Sie beschäftigen die Mitarbeiter im Einkauf aber zu 80 Prozent", zitiert Kömpf Erhebungen in diesem Markt.

Die Betreiber bieten zudem automatisierte Prozesse für die Suche, Verpflichtung, Betreuung und Bezahlung der IT-Dienstleister. Ihnen obliegt oft auch die Aufgabe, Streit zu schlichten beziehungsweise Freelance und IT-Dienstleister bei Bedarf auszutauschen.

Doch einen Third-Party-Manager ins Boot zu holen ist nicht einfach. Das Vorhaben lässt sich nicht auf der grünen Wiese starten, weil es laufende Verträge mit den Service-Providern gibt. Wenn nun auf Drängen der Einkaufsabteilung ein Dritter die Kontrakte übernimmt und sich damit zwischen die oft über Jahre etablierten Geschäftsbeziehungen zwischen Dienstleister und Freiberufler auf der einen sowie IT- und Fachabteilung auf der anderen Seite drängt, ist Ärger programmiert. "Wir haben anfangs Fehler in der Kommunikation gemacht", räumt der Einkaufsleiter eines großen Unternehmens ein. "Wir haben die enge persönliche Bindung von Dienstleister und Fachbereichen unterschätzt. Da würde viel geklüngelt, ohne die formalen Wege einzuhalten. Keine der Seiten hatte Interesse daran, den direkten Draht durch einen unabhängigen Dritten zu unterbrechen." Auch die Auswahl der Anbieter, die als strategische Lieferanten weiterhin direkte Vertragsbeziehungen mit dem Anwenderunternehmen unterhalten, braucht viel Vorarbeit.