Aufbewahrungspflichten heute und morgen

17.11.2004
Von 
Thorsten Brand ist Senior-Berater beim Beratungshaus Zöller & Partner aus Sulzbach/Taunus.

Bei strukturierten Prozessen kann eine elektronische Prozessbearbeitung mit einer Workflow-Komponente sinnvoll sein. Eine Records-Management-Lösung mit Data-Warehouse-Funktion, die für eine Datenintegration und -speicherung aus mehreren Systemen sorgt, kann die Compliance-Anwendungen ergänzen.

Web-Inhalte fallen auch unter Compliance-Richtlinien

Auch "aktiver" Content wie Website-Inhalte, Instant-Messaging-Protokolle oder Bearbeitungsprozesse versionierter Dokumente müssen berücksichtigt werden, um die zeitliche Transparenz bezüglich Gültigkeit und Verfügbarkeit einer Information herzustellen. Hierbei können CMS- oder DMS-Lösungen Anwender unterstützen.

Die unterschiedlichen Techniken stellen sich bei vielen DMS-Anbietern in separaten Produkten dar. Beispiel Online-Kreditanfrage: Nach der entsprechenden E-Mail-Anfrage sucht der Sachbearbeiter im Mail-Archiv von Lotus Notes, aus der Versionshistorie des Web-Content-Management-Systems geht hervor, welcher Preis wann auf der Website des Geldinstituts publiziert wurde. Im Archiv für Drucklisten der kontoführenden Anwendung finden sich die Bonitäts-Stati zum Zeitpunkt der Anfrage. Es reicht somit nicht, für eine transparente Vorgangsbearbeitung nur entsprechende Funktionen bereitzustellen. Vielmehr müssen die Komponenten miteinander verknüpft werden. Erforderlich sind daher Softwareprodukte mit zentraler Datenhaltung und Schnittstellen, damit Auswertungswerkzeuge, Report-Engines oder Audit-Software die Datenbestände auslesen können.