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Doch keine Wunderkinder

"Auf Wiedersehen Wunderkit"

07.09.2012
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Das Berliner Start-up 6Wunderkinder stellt seine zum Start hochgejazzte Collaboration-Plattform "Wunderkit" sang- und klanglos ein.

Stattdessen fokussiert sich 6Wunderkinder nun auf die nächste Version 2 seines Erstlings, der plattformübergreifend sehr erfolgreichen GTD-App "Wunderlist". Wunderkit kam bei den Nutzern einfach nicht so an, wie die Berliner Firma gehofft hatte. Außerdem hakte es bei der technischen Entwicklung; selbst der Versuch einer Neuentwicklung "from scratch" brachte nicht das gewünschte Ergebnis.

Was Wunderlist angeht, verabschiedet sich 6Wunderkinder für das nächste Major Release vom "Titanium"-Framework, das bislang für die Cross-Platform-Umsetzung genutzt wurde. Stattdessen werde nun nativ für Web, iOS, Android, Mac und Windows entwickelt, schreibt Gründer und CEO Christian Reber in seinem Blog. Wunderlist 2 soll in Kürze in die Beta-Phase eintreten und noch vor Ende des Jahres erscheinen.

Bei 6Wunderkinder arbeiten laut Reber drei Dutzend Menschen, davon gut 20 Entwickler und fünf am Produkt-Design. Der Rest verteilt sich auf Marketing, Support und andere Bereiche. Ende 2011 hatte das Start-up gut 4 Millionen Dollar Wagniskapital von Skype-Gründer Niklas Zennström erhalten. Wunderkit ging nach einer Closed Beta Anfang Februar dieses Jahres an den Start; bereits zwei Wochen später wurde die Lösung nach Nutzerprotesten auf ein Freemium-Geschäftsmodell umgestellt.