INA Wälzlager investiert in die interne Supply Chain

Auf Wachstum und Produktwechsel vorbereiten

01.06.2001
MÜNCHEN (qua) - Lagerbedarf und Durchlaufzeiten halbieren sowie die Prozesskosten um zehn Prozent senken - diese Ziele verfolgt INA Wälzlager Schaeffler oHG, Herzogenaurach, mit dem Einsatz der Planungs- und Optimierungswerkzeuge von i2 Technologies. Als Systemintegrator tritt IBM auf.

Kennzeichen der INA-Produktion sind eine hohe Fertigungstiefe, Machinenumrüst-Zeiten von bis zu zwei Tagen und die kooperative Entwicklung kundenindividueller Lösungen. Die externe Zulieferkette ist überschaubar, großes Einsparungspotenzial steckt jedoch in der Verbesserung der internen Supply Chain und der Produktionsabläufe. Angesichts der engen Beziehung zu den Abnehmern - in der Mehrzahl Maschinen- und Automobilhersteller - empfiehlt sich zudem ein durchgängiges Customer-Relationship-Management.

Bei INA stehen die Zeichen auf Wachstum - beispielsweise im US-Markt, wo die Automobilindustrie gerade begonnen hat, ihre hubraumstarken Produkte durch weniger verbrauchsintensive Modelle zu ersetzen. "Die Unternehmensgruppe durch effizienten Einsatz der Mittel auf Wachstum und Produktwechsel vorbereiten", so formuliert CIO Harald Gießer die Ziele des INA-Managements.

Konkret beabsichtigt das Unternehmen, in allen seinen Geschäftsbereichen - Spitzenlager, Linearführungen und Motorenelemente - die internen Zulierferketten zu straffen. Als Mittel zum Zweck sind die i2-Pakete "Supply Chain Management Solutions" (mit Tools wie "Factory Planner", "Demand Planner" und "Supply Chain Planner") sowie "Customer Relationship Management Solutions" (unter anderem "Demand Fulfillment") vorgesehen. Sie sollen INA dabei helfen, die Auslastung der Produktionsanlagen - mitsamt der bisweilen notwendigen Priorisierung von Aufträgen - zu verbessern, Lagerbestände abzubauen und die Qualität des Kundenservice anzuheben. Als Ziel hat die Unternehmensführung die Parole "50-50-10" ausgegeben. Das bedeutet: eine Verringerung des Lagerbestands und der Durchlaufzeiten um jeweils 50 Prozent sowie eine Reduzierung der Prozesskosten um ein Zehntel.

Als Basis für die Implementierung soll eine "Modellfabrik" dienen, die mit Hilfe i2-eigener Industrie-Templates und speziell für INA entwickelter Systembausteine erstellt wird. Bei dieser Aufgabe sowie bei der Integration mit den transaktionsorientierten Backend-Systemen soll sich die i2-Partnerschaft mit IBM bewähren. Für die beiden Anbieter hatte sich INA laut Gießer nicht nur aufgrund des "umfangreichen und bewährten" Softwareangebots entschieden, sondern auch wegen des "weit reichenden Verständisses der Verantwortlichen für die Unternehmensprozesse".

Die Gesamtlösung soll in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres in Betrieb gehen - gleichzeitig mit dem Umstieg von der SAP-Software R/2 auf das Nachfolgesystem R/3.

Die FirmengruppeDie INA Wälzlager Schaeffler oHG mit Sitz in Herzogenaurach wurde 1946 gegründet und befindet sich immer noch im Familienbesitz. Der Hersteller von Nadellagern, Linearführungen und Motorenelementen beschäftigt weltweit 32000 Mitarbeiter und erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von acht Milliarden Mark. Seine Hauptkonkurrenten sind FAG Kugelfischer, die schwedische SKF Group und der US-Konzern Torrington Co.