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Auf Kostendruck folgt Outsourcing

30.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Outsourcing ist für viele Unternehmen ein probates Mittel, die Gemeinkosten zu senken. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der US-amerikanischen Marktforscher von Evans Data unter technikorientierten Anwenderunternehmen. 28 Prozent der Befragten bezeichnen demnach Kostensenkung als vornehmliches Ziel ihrer Auslagerungsprojekte. Nur noch 19 Prozent verpflichten externe Dienstleister, um auf spezialisierte Fachkräfte zugreifen zu können. Das Verhältnis hat sich in den vergangenen fünf Jahren umgekehrt: In der Erhebung aus dem Jahr 2000 wollten lediglich 15 Prozent der Befragen auslagern, um zu sparen. 44 Prozent versprachen sich damals Qualitätsverbesserungen.

Damit schlagen die Unternehmen einen Weg ein, von dem Berater in der Regel abraten. Immer wieder hat sich gezeigt, dass Outsourcing-Projekte, die unter Sparzwang abgeschlossen werden, die Erwartungen nicht erfüllen. Bemerkenswert an der Evans-Data-Umfrage ist, dass zum Großteil Unternehmen befragt wurden, die IT-Produkte und -Services anbieten, und die die Bedenken der Berater also kennen sollten. "Outsourcing wurde vormals betrieben, um hochqualifizierte Experten in einen Entwicklungsprozess einzubinden", erläuterte John Andrews, COO bei Evans Data. "Heute sehen wir den Trend, dass Outsourcing nur noch genutzt wird, um Kosten zu senken." Diese Entwicklung ist derzeit nicht zu stoppen: Ein Drittel der Teilnehmer wollen der aktuellen Studie zufolge ihre Outsourcing-Aktivitäten im kommenden Jahr verstärken. Lediglich sechs Prozent werden kürzer treten. (jha)