Benchmarking as a Service (BaaS)

Auf Knopfdruck zur richtigen Datenbanklösung

25.01.2021
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Wissenschaftler an der Uni Ulm haben einen Benchmark-Service entwickelt, mit dessen Hilfe Anwender die für ihre Anforderungen am besten passende Datenbank finden können.
Der Benchmark-Service arbeitet mit unterschiedlichen Key Performance-Indikatoren, sagt Daniel Seybold, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Organisation und Management von Informa­tionssystemen (OMI) an der Uni Ulm.
Der Benchmark-Service arbeitet mit unterschiedlichen Key Performance-Indikatoren, sagt Daniel Seybold, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Organisation und Management von Informa­tionssystemen (OMI) an der Uni Ulm.
Foto: Uni Ulm / BaaS

Informatiker an der Universität Ulm haben eine automatisierte Service-Plattform entwickelt, die aus vielen Datenbankmanagement-Systemen (DBMS) und Cloud-Ressourcen die besten Kombina­tionen für bestimmte Anwendungsanforderungen ermittelt. Die Bench­marking-Plattform evaluiert den Entwicklern zufolge die Ergebnisse nach diversen Nutzerkriterien und soll so Software­lösungen aufspüren, die auf die technischen Erfordernisse am besten zugeschnitten sind.

"Wir arbeiten mit ganz unterschiedlichen Key-Performance-Indikatoren, je nachdem, was für die Nutzer und deren Anwendungen wichtig ist", sagt Daniel Seybold, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Organisation und Management von Informa­tionssystemen (OMI). Welche Auslastungen werden erwartet? Wie elastisch und flexibel muss das System im Hinblick auf schwankende Datenlasten oder wachsende Datenzugriffe sein? Welchen Grad an Robustheit braucht es gegenüber System­ausfällen?

Automatisch und objektiv

Derzeit gebe es über 250 verteilte Datenbankmanagement-Systeme, so die Forscher. Dazu kämen mehr als 20.000 verschiedene Cloud-Ressourcen. Die "Bench­marking as a Service Platform for Data­bases and Clouds" entscheide automatisiert und nach objektiven Kriterien, beteuert Jörg Domaschka, der ebenfalls am OMI forscht. Das mache das System effizienter und unabhängiger.

Noch seien zwar nicht sämtliche Datenbank- und Cloudangebote in das System integriert. Der Prototyp sei aber einsatzfähig. Bis 2022 wollen die Forscher ihren Benchmark-Service als eigenständiges Unternehmen auf den Markt bringen. Eine EXIST-Forschungstransfer-Förderung in Höhe von über 930.000 Euro haben sie bereits erhalten, um ihr Unternehmen zu gründen. Derzeit suchen die Forscher nach Pionier-Partnern, mit denen sie ihren Service weiter­entwickeln können.