IDC-Studie zu Big Data

Auf dieser Welle müssen Unternehmen reiten

12.02.2013
Von 
Matthias Zacher ist Senior Consulting Manager bei IDC.

Die Dimension von Big Data

Dies zeigt deutlich die Dimension von Big Data, die sich über die Infrastruktur, das Daten-Management und Analyse-Tools bis hin zur Präsentationsebene erstreckt. Technologie bedeutet in diesem Zusammenhang Hardware und Software sowie die damit verbundenen Services.

Kritik an Skalierbarkeit

Wie die Befragung zeigt, sehen die Unternehmen aber zahlreiche Hürden bei der Nutzung von Big-Data-Technologie: 34 Prozent der Befragten bemängeln eine unzureichende Skalierbarkeit der vorhandenen IT-Infrastruktur, 33 Prozent sehen Performance-Probleme der Netze. Weitere 29 Prozent sind der Ansicht, dass die Big-Data-Technologie noch nicht vollständig verstanden worden ist.

Zudem haben die Unternehmen erkannt, dass Datenkonsolidierung eine permanente Aufgabe ist, und dass sie die Speicherung und den Zugriff auf strukturierte und unstrukturierte Daten verbessern müssen.

Organisationen, die hier im Status quo verharren, werden sich schwer tun, ihr Daten-Handling zu beherrschen, das von der Datenerzeugung bis zur Umsetzung in einen geschäftlichen Mehrwert reicht.

Big Data soll Kosten sparen

Die befragten Organisationen versprechen sich von der Nutzung von Big- Data-Technologien an erster Stelle eine Kostenoptimierung (45 Prozent). Das bedeutet nichts anderes, als dass die datenrelevanten Prozesse kostengünstiger werden müssen. Das weitere Potenzial ist klar auf einen Business-Nutzen ausgerichtet. Dazu zählen schnellere Informationsgewinnung (42 Prozent) sowie ein besseres Informations-Management (36 Prozent), eine bessere Steuerung des Unternehmens (33 Prozent) und die Verfügbarkeit von detaillierteren Informationen als bisher (33 Prozent).

Dies bestätigen auch die weiteren Aspekte, denn die Daten sollen ein effizienteres Geschäft ermöglichen und neue Geschäftspotenziale erschließen helfen. Das ist an sich nicht neu. Aber das Mehr an Daten und neue beziehungsweise massenkompatible Technologien bieten neue Chancen.

Zahlreiche Einsatzoptionen

Der Wert von Big-Data-Initativen lässt sich letztendlich nur im konkreten Business Case fassen. IDC beobachtet eine rasch wachsende Zahl von Anwendungsfällen, die auch durch die Aussagen der Befragungsteilnehmer belegt werden. Zu den am häufigsten genannten Einsatzszenarien zählen Controlling, Finanzplanung und Budgetierung, Preisoptimierung, Kundenrentabilität und Kundenverhalten, Vertriebssteuerung, Maschinenauslastung, Betrugserkennung, Wettbewerberanalysen und Simulationen. Aber auch zur Verbesserung der eigenen IT kommt Big-Data-Technologie zur Anwendung, beispielsweise zur Messung und Optimierung des Datenverkehrs, zur besseren Auslastung der ICT-Infrastruktur oder zum effizienteren Betrieb von Web-Anwendungen. Somit können sowohl das Business als auch die IT von Big Data-Lösungen profitieren.

Gezwungen, aktiv zu werden

Big Data zählt wie Cloud Computing, Mobility und Social Media zu den universellen Fragestellungen, die die IT-Entwicklung derzeit prägen und in den nächsten Jahren bestimmen werden. Sie beeinflussen alle Bereiche der betrieblichen IT. Big Data stellt insbesondere deswegen eine große Herausforderung an die Unternehmen, weil sie gezwungen sind, aktiv zu werden, um dem Datenwachstum, der Datenvielfalt und den verschiedenen Datenquellen entgegenzutreten und geschäftlichen Nutzen daraus zu ziehen.