E-Commerce/Kommentar

Auf der richtigen Spur

15.10.1999

Das Topmanagement für größere Investitionen in E-Commerce-Anwendungen zu erwärmen ist offenbar so schwierig wie die Dressur eines alten Schlittenhundes für die Fuchsjagd. Also aussichtslos?

Ganz so schlimm scheint es nicht zu sein. Wer genauer in das Zahlenwerk der E-Commerce-Markterhebung von Sterling Commerce hineinschaut (siehe nebenstehenden Artikel) wird auch einige Hoffnungssignale an das in Sachen E-Commerce wesentlich höher motivierte IT-Management wahrnehmen. Allem voran fällt die "Selbsterkenntnis" der Geschäftsleitungen auf: Sie bestätigen sich zu 64 Prozent "unzureichende Kenntnis von E-Commerce", was so interpretierbar ist, daß auf einen kenntnisreichen IT-Fachmann drei Topmanager kommen, von denen sich immerhin einer schon auskennt.

Auch wenn es um den Markt der E-Commerce-Lösungen geht, haben die Oberen mit 88 Prozent "geringe/keine Marktkenntnis" schlechtere Karten als ihre IT-Leute, die sich trotz allen Engagements nur knapp zur Hälfte gut informiert fühlen, was allerdings in ihrem Fall als gravierender Mangel an Professionalität zu werten ist.

Einen herausragenden Verständigungspunkt zwischen Top- und IT-Management entdeckt der neugierige Leser unter der Frage: "In welchen Einsatzfeldern von E-Commerce werden Sie sich zukünftig stärker als bisher engagieren?" Hier favorisieren die Geschäftsleitungen fast doppelt so stark wie die IT-Fachabteilungen den "elektronischen Handel". Dieses also wurde an oberster Stelle durchaus verstanden, daß elektronisches Kaufen und Verkaufen, Bestellen und Abrechnen, daß Präsenz auf elektronischen Märkten etc. spätestens jetzt forciert werden sollten.

Und das ist genau die richtige Stelle, um die Witterung in Sachen E-Commerce aufzunehmen!