Auf der Messe scheiden sich die Geister:Spaltung im japanischen CADCAM-Lager

02.05.1986

TOKIO (CW) - Eine Zweiteilung bei den japanischen CAD/CAM-Anbietern ließ sich jetzt auf einer viertägigen Fachmesse in Tokio feststellen. Während sich ein Teil der 150 Aussteller computerunterstützter Entwicklungen und Herstellungsabläufe vornehmlich mit anwendungsorientierten Produkten befaßt, konzentriert sich der andere auf die Vernetzung von 32-Bit-Arbeitsplatzsystemen und anderen Automationssystemen aus dem Communications-Bereich.

150 000 Besucher hätte die Veranstaltung angezogen, auf der sich 36 Aussteller präsentierten, darunter auch sechs Tochterunternehmen ausländischer Firmen. Große Namen wie Fujitsu und Computervision Corp. fehlten indes.

Verbesserte Hochleistungssysteme standen ebenso im Mittelpunkt des Interesses wie KI-Anwendungen. Besonders gefragt waren CAD/ CAM-Systeme, bei denen der Käufer sein Know-how miteinbringen kann. Um individuellen Kundenwünschen zu entsprechen, werden die Anbieter nach und nach ihre Produktserien spezifizieren, meinten Sprecher verschiedener Unternehmen. Der japanische Markt für CAD/CAM-Produkte soll Schätzungen zufolge heuer um 30) bis 40 Prozent auf insgesamt 1,75 Milliarden Dollar anwachsen.

.Zu den Neuvorstellungen auf der Messe zählten ein integriertes System von DEC Japan, das auf einem VAX-8650-Minicomputer basiert, sowie das Arbeitsplatzsystem VAXstation II/GPX, dessen Grafikfunktionen verbessert wurden. Yokogawa-Hewlett-Packard Ltd. (YHP) zeigte sich mit seiner Serie ME für zwei- und dreidimensionale mechanische Konstruktionen. Ferner konnte YHP mit einer Reihe von Simulationsprogrammen und dem vernetzten HP-Designcenter aufwarten. Das HP-Designcenter soll die Zeit, die für den Entwurf von Schaltkreisen notwendig ist, verkürzen. Das japanische Unternehmen Seiko Instrument & Electronics Co. stellte seine UGraph-Produkte zur Schau, die bei computerunterstützter Entwicklung, Konstruktion und Herstellung eingesetzt werden. Die Programme sollen sowohl auf Minicomputern der IBM als auch auf den VAX-Rechner von DEC und Systemen der Eclipse-Familie von Data General Corp. Iaufen. Die angeblich erste schlüsselfertige CAD-Applikation auf 32-Bit-Basic kam aus dem Hause der Muto Industries. Ihr Produkt Intergraph ermöglicht dreidimensionale Konstruktionen.