Auf dem Weg zum Mainframe-Monopol

05.01.1990

In ihrem Bestreben, die Anwender noch stärker an das Unternehmen zu binden,

findet die IBM immer wieder etwas Neues. Diesmal sind es die Backup-Rechenzentren für Katastrophenfälle, eine in den USA durchaus häufige Einrichtung. Bisher wurde dieser Markt von Drittanbietern besetzt, die natürlich auch große IBM-Anlagen einsetzen. Big Blue selbst betreibt das Backup-Geschäft jetzt natürlich noch eine Nummer größer und versucht, die Anwender durch aggressives Marketing zu gewinnen. Diese äußern sich zunächst befriedigt über mehr Wettbewerb in diesem Bereich. Das Thema Datensicherung im Katastrophenfall wird zwar in den USA größer als hier geschrieben - allein schon deswegen, weil dort größere Gefahr für Naturkatastrophen besteht. Es lohnt sich jedoch auch bei uns, über Alternativen nachzudenken.

Bei der neuen IBM-Initaitve stellt sich die Frage, ob es sich wirklich um mehr Wettbewerb handelt oder nur um einen weiteren Versuch des Marktführers, alle Bereiche der Mainframe-Welt zu kontrollieren. Es ist das alte Spiel des Monopolisten: Zuerst die Konkurrenz mit billigen Angeboten niederkämpfen und schließlich als Alleinherrscher die Preise diktieren. Das ist es was die RZ-Betreiber - und nicht nur die in den USA - bedenken sollten. zek