Audacity ist wie ein klassischer Audioeditor aufgebaut - mit Tonspuren, den üblichen Abspiel-, Aufnahme- und Steuerknöpfen sowie diversen Werkzeugsymbolen. Allerdings muss sich der Anwender am Anfang auch mit einigen Eigenheiten vertraut machen. Wenn man etwa über ein Mikrofon oder eine externe, per Soundkarteneingang angeschlossene Tonquelle aufnimmt, zeichnet die Software die Daten zunächst einmal in einem eigenen, internen Format auf. Möchte man die Tonspur anschließend abspeichern, so ist dafür nicht etwa der Menüpunkt "Speichern", sondern "Exportieren als" vorgesehen. Hier stehen die Formate Wav, MP3, Ogg-Vorbis, Flac und MP2 zur Verfügung.
Wer das vertraute MP3-Format wählt, wird zunächst überrascht sein, denn ein entsprechender Encoder ist nicht im Programm enthalten. Der Anwender muss ihn sich gegebenenfalls aus dem Web laden. Empfohlen wird hierbei der im Gegensatz zum Fraunhofer-Standard lizenzkostenfreie Lame-Encoder. Erst wenn dieser eingebunden ist (nachträglich auch über Einstellungen, Dateiformate, Bibliothek möglich), kann Audacity MP3-Dateien lesen und schreiben. Abgesehen vom zum Teil eigenwilligen Bedienkonzept bietet Audacity sehr umfangreiche Möglichkeiten zur Bearbeitung von Audiodateien.
CW-Fazit: Die unter Windows klaffende Lücke im Bereich Audioaufnahme und Audiobearbeitung lässt sich mit dem Open-Source-Allroundwerkzeug Audacity komplett füllen.