Verdeckte Kosten verlängern Amortisationszeit

Auch VoiP kostet Geld

24.01.2003
MÜNCHEN (IDG) - Viele Unternehmen gehen zu optimistisch vor, wenn sie den Return on Investment ihrer Voice-over-IP-(VoiP-) Projekte berechnen. Zum einen sind Telefongebühren in den vergangenen Jahren stark gesunken, zum anderen werden die Investitionskosten häufig unterschätzt.

Anwenderunternehmen und Marktforscher sind sich weitgehend einig: Mit VoiP-Installationen lassen sich Kosten reduzieren. Die meisten Analysten mussten jedoch ihre frühere Einschätzung revidieren, wonach sich die Projektkosten sich innerhalb eines Jahres amortisieren würden; sie rechnen mittlerweile mit einer Zeitspanne von rund 19 Monaten. Unternehmen unterschätzen häufig die Komplexität entsprechender Projekte, den Bedarf an zusätzlichen Netzkomponenten sowie die Ausgaben für die Schulung der Mitarbeiter.

Als Voraussetzung für die Planung empfehlen Berater die gründliche Bestandsaufnahme der Netzinfrastruktur. Zusätzlich sollte der Daten- und Sprachverkehr im Unternehmen genau unter die Lupe genommen werden. Für eine seriöse Kostenrechnung ist es zudem notwendig, die aktuellen Ausgaben zu kennen. Nur auf dieser Basis läßt sich errechnen, ob die Investitionen lohnen.

Stephan Leaden, President des Beratungsunternehmens Leaden Associates, rät Anwendern, mit dem WAN zu beginnen. Die VoiP-Funktionalitäten der entsprechenden Produkte seien ausgereifter als die der lokalen Lösungen.

Vorfahrt für den Sprachverkehr

Auch Gartner hat festgestellt, dass IP-Telefonanlagen meist einige Funktionen vermissen lassen, wie sie für klassische Nebenstellenanlagen gang und gäbe sind. Unternehmen, die dies in Kauf nähmen, liefen Gefahr, ihre Mitarbeiter zu frustrieren.

Für eine ausreichende Tonqualität muss dem Sprachverkehr im Unternehmensnetz Vorfahrt eingeräumt werden. Dieser Schritt erfordert häufig ein Umdenken in den IT-Abteilungen. Um hier Probleme zu vermeiden, empfiehlt sich zudem die Einführung von geeigneten Netz-Management-Lösungen. (rg)