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Auch Unisys leidet unter der Wirtschaftsflaute

16.10.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-Konzern Unisys rechnet im vierten Geschäftsquartal mit einem geringeren Gewinn als von den Analysten erwartet und will 3000 Mitarbeiter oder 8,1 Prozent der Belegschaft entlassen. Dies sei aufgrund der "zunehmenden weltweiten Wirtschaftsunsicherheit" notwendig, hieß es zur Begründung. Zudem wird das laufende Quartal laut Firmenchef Lawrence Weinbach "anstrengender" als zunächst angenommen. Der Gewinn pro Aktie soll nun zwischen zehn und 15 Cent je Aktie liegen. Analysten waren nach einer Umfrage von First Call/Thomson Financial bislang von einem Plus von 21 Cent pro Anteilschein ausgegangen. Im vierten Fiskalquartal 2000 betrug der Gewinn je Aktie noch 41 Cent. Für die anstehenden Restrukturierungsmaßnahmen rechnet Unisys im laufenden Berichtszeitraum mit außergewöhnlichen Belastungen von 200 Millionen Dollar.

Mit seinem Ergebnis für das dritte Fiskalquartal blieb Unisys zwar deutlich hinter den Vorjahreszahlen zurück, übertraf jedoch teilweise die Erwartungen der Analysten. Der Nettogewinn betrug 20,9 Millionen Dollar oder sieben Cent je Aktie. Die Marktexperten hatten einen Profit von fünf Cent pro Anteilschein anvisiert. Im vergleichbaren Vorjahresquartal erwirtschaftete der Server-Hersteller und Serviceanbieter noch ein Plus von 42,9 Millionen Dollar oder 14 Cent je Aktie. Der Umsatz ging von 1,69 auf 1,38 Milliarden Dollar zurück und lag damit unter den von den Analysten erwarteten 1,43 Milliarden Dollar. Die Serviceeinnahmen, die 75 Prozent von Unisys‘ Gesamtumsatz ausmachen, veränderten sich gegenüber dem Vorjahresquartal nicht. Der Server-Umsatz hingegen fiel um 21 Prozent. Das habe vor allem daran gelegen, dass viele Kunden mit ihren Investitionen auf die Markteinführung der neuen "Clearpath"-Computer im September warten wollten.

Generell zeigte sich Weinbach mit den erzielten Ergebnissen jedoch äußerst zufrieden: "In Anbetracht der wirtschaftlichen Lage und der zahlreichen Bestellungsverzögerungen in den vergangenen drei Wochen haben wir einen großartigen Job gemacht". Immerhin habe Unisys einen Profit vorgelegt, der sich innerhalb der im Juli prognostizierten Spanne bewege.

Die Anleger jedoch reagierten verstimmt: Das Unisys-Papier, das am gestrigen Montag im regulären Handel um 0,5 Prozent auf 9,40 Dollar zugelegt hatte, sank nachbörslich um 8,6 Prozent auf 8,59 Dollar.