Absage an SAP

Auch Peoplesoft öffnet seine Software

10.11.1998
MÜNCHEN (CW) - Nach SAP und Oracle hat nun Peoplesoft angekündigt, die Schnittstellen seiner Standardsoftware offenzulegen. Ziel ist letztlich die Ausrichtung auf den Verkauf von Komponenten statt kompletter Pakete.

Bisher bot Peoplesoft Anbindungen an andere Applikationen über "Message Agents" und den "Electronic Data Interchange (EDI) Manager". Nun sollen mit der Entwicklung von "Business Components APIs" und dem "File Execution Environment" mehr offene und leistungsstarke Schnittstellen entstehen. Marktbeobachter gehen davon aus, daß die künftigen APIs weiterhin Messaging-Funktionen von Beas Transaktionsmonitor "Tuxedo" nutzen. Die Entwicklung der Interfaces können laut Peoplesoft andere Herstellern übernehmen oder auch von Drittanbietern benutzt werden, die am "Global Alliance Program" teilnehmen. Erste Lösungen sollen mit Release 8 von Peoplesoft im ersten Halbjahr 1999 verfügbar sein.

Mit der Ankündigung schlägt das Unternehmen zugleich eigene Wege ein, nachdem man noch im Herbst letzten Jahres an die Entwicklung von Schnittstellen auf Basis der BAPI-Spezifikationen von SAP gedacht hatte. Der Grund für den Sinneswandel liegt laut Aussagen aus Unternehmenskreisen in der starren Haltung der SAP, die ihre BAPIs weiterhin als Eigentum betrachte und Peoplesoft nicht als gleichberechtigten Partner behandeln wollte.