Analyst hält Cobol und Fortran für antiquiert:

Auch ohne Unix spricht alles für "C"

15.01.1988

FRAMINGHAM/MASS. (CW). - Die Zukunft in der Anwendungsentwicklung gehört "C" - und zwar unabhängig vom eingesetzten Betriebssystem. Diesen Standpunkt vertrat jetzt William Zachmann, Vice-President of Research bei der International Data Corp. (IDC), Framingham/Massachusetts, gegenüber der "Computerworld".

"Eine derart strukturierte Sprache wie C läßt Cobol und Fortran so überholt erscheinen wie das T-Modell von Ford", spottet der IDC-Vize. Insbesondere in puncto Produktivität könne die Software-Entwicklung mit "C" oder Pascal erheblich verbessert werden. Für "C" spreche dabei nicht zuletzt, daß IBM es in ihre SAA-Planung eingebunden habe; denn für jeden IBM-Anwender sei diese Tatsache allein Grund genug, es Pascal vorzuziehen.

"C" wird oft in einem Atemzug mit Unix genannt; Zachmann hingegen ist der Meinung, daß es genausowenig an das herstellerunabhängige Betriebssystem gebunden sei wie die Microsoft/IBM-Entwicklung "OS/2" an das "Personal System /2" von Big Blue. Vielmehr könne die Programmiersprache unter jedem Betriebssystem genutzt werden, das für die nächsten Jahren Bedeutung habe.

Zachmann räumt ein, daß es Programmierer gebe, deren geistiges Bild von der Anwendungsentwicklung partout ein "Data Division" oder, "Format" einschließe. "Welcher selbstbewußte Informations-Profi will schon auf die Stufe eines Junior-Programmierers zurückfallen, indem er eine neue Sprache erlernt," kommentiert der Marktforscher. Das Ergebnis rechtfertige allerdings diesen Einsatz. Zachmann: "Wenn ich für das Informationssystem einer Geschäftsorganisation verantwortlich wäre, dann bestünde, mein erster Vorsatz für das neue Jahr in der Einführung von C für die Neuentwicklung im Anwendungsbereich."